Bei massiven israelischen Luftangriffen wurden mehr als 100 Menschen im Gazastreifen getötet. Hilfslieferungen in die gebeutelte Region werden weiterhin blockiert.
Nach dutzenden israelischen Luftangriffen auf den Norden und Süden des Gazastreifens sind mehr als 100 Menschen getötet worden. Hunderte wurden verletzt.
Israelische Verantwortliche bezeichneten die Angriffe als Auftakt zu einer größeren Militärkampagne, mit der die Hamas zur Freilassung der Geiseln gezwungen werden solle.
In den vergangenen Tagen hatte es bereits ähnliche Angriffe gegeben, bei denen nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums mehr als 130 Menschen getötet wurden.
Im Jemen hat Israel am Freitag zwei Häfen angegriffen. Sie seien von der Huthi-Miliz zum Waffentransport genutzt worden, erklärten israelische Verantwortliche.
Die Nahostreise des US-Präsidenten Donald Trump ging derweil ohne einen Zwischenstopp in Israel zu Ende. Viele hatten sich von Trumps Reise einen Fortschritt in Richtung Waffenstillstand erhofft. Dieser blieb jedoch aus.
Humanitäre Krise
Die israelische Blockade des Gazastreifens dauert nun schon den dritten Monat an, und man hatte gehofft, dass Trumps Reise die Wiederaufnahme der humanitären Hilfe erleichtern könnte. Durch die Beschränkung der Einfuhr von Lebensmitteln, Treibstoff, Medikamenten und anderen Hilfsgütern will Israel nach eigenen Angaben Druck auf die Hamas ausüben, damit sie die verbleibenden Geiseln freilässt, die sie weiter festhält.
Am letzten Tag seiner Nahostreise sagte Trump vor Reportern in Abu Dhabi, er wolle eine Reihe von globalen Krisen lösen. "Wir schauen uns Gaza an", sagte er. "Viele Menschen hungern. Viele Menschen sind - es gibt viele schlimme Dinge, die vor sich gehen".
Anfang dieser Woche teilte die von den USA unterstützte Gaza Humanitarian Foundation mit, dass sie nach einer wichtigen Vereinbarung mit israelischen Verantwortlichen voraussichtlich Ende des Monats ihre Arbeit aufnehmen wird.
Netanjahu kündigt Eskalation des Krieges an
Anfang dieser Woche kündigte der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu eine Eskalation des Krieges im Gazastreifen an, um die Hamas zu zerschlagen.
Er sagte, die israelischen Streitkräfte stünden wenige Tage vor dem Einmarsch in den Gazastreifen, "um die Mission (der) Zerstörung der Hamas zu vollenden".
Der israelische Regierungssprecher David Mencer sagte, das Militär intensiviere die Operationen, um die verbleibenden Geiseln freizubekommen und die Hamas zur Machtaufgabe zu zwingen.
Der Krieg zwischen Israel und der Hamas begann, als militante Hamas-Kämpfer am 7. Oktober 2023 den Süden Israels angriffen und rund 1.200 Menschen töteten, die meisten von ihnen Zivilisten. Die Hamas nahm 251 Menschen als Geiseln und hält derzeit 57 fest, von denen 22 noch am Leben sein sollen.
Bei der anschließenden israelischen Offensive wurden nach Angaben des von der Hamas geführten Gesundheitsministeriums im Gazastreifen bisher mehr als 50.000 Palästinenser getötet, vor allem Frauen und Kinder, wobei nicht zwischen Kämpfern und Zivilisten unterschieden wird. Nach Angaben des Militärs sind seit Beginn des Krieges 856 israelische Soldaten ums Leben gekommen.