Nach Angaben von US-Botschafter Huckabee hat US-Präsident Donald Trump allen an der neuen Initiative beteiligten Parteien gesagt, dass die Hilfe die Bedürftigen "so schnell wie möglich" anlaufen muss.
Der Botschafter der USA in Israel, Mike Huckabee, hat am Freitag ein neues Systems für die Lieferung von humanitärer Hilfe und Nahrungsmitteln in den Gazastreifen angekündigt, das "sehr bald" in Kraft treten soll.
Berichte über Hungersnöte und eine katastrophale humanitäre Krise erschüttern die Welt. Huckabee erklärte, dass verschiedene Wohltätigkeitsorganisationen, NGOs und mehrere Regierungen an diesem neuen Rahmen für die Verteilung von Hilfsgütern zusammenarbeiten werden. Das Systen soll die derzeitigen Bemühungen unter der Leitung der Vereinten Nationen ablösen.
"Es ist ein beachtlicher Aufwand, der die Partnerschaft nicht nur von Regierungen, sondern auch von Nichtregierungsorganisationen, Wohlfahrtsverbänden und gemeinnützigen Organisationen aus der ganzen Welt erfordert", sagte Huckabee.
"Es gibt bereits mehrere Partner, die sich bereit erklärt haben, sich an den Bemühungen zu beteiligen. Wir sind noch nicht bereit, sie namentlich zu nennen, da einige Details ihrer Beteiligung noch ausgearbeitet werden", so Huckabee.
Er ging nicht näher auf die Logistik dieser neuen Initiative ein, betonte aber, dass Israel die Sicherheit der Lieferungen gewährleisten solle.
Organisierte Verteilung über vier Logistikzentren
Einige Details des Vorschlag sind bereits bekannt geworden. Demnach sollen die Hilfsgüter über vier Logistikzentren in dem abgeriegelten Küstenstreifen am Zugriff der Hamas vorbei an die Palästinenser verteilt werden.
Seit mehr als zwei Monaten lässt das israelische Militär keine Hilfslieferungen mehr in den Gazastreifen. Es wirft der Terrororganisation Hamas vor, die Hilfsgüter zu überhöhten Preisen an die notleidende Bevölkerung zu verkaufen und mit den Einnahmen ihre Kämpfer und Waffen zu bezahlen.
Private Sicherheitsleute sollen die Routen und Verteilzentren sichern, israelische Soldaten hingegen nicht an der Ausgabe beteiligt sein.
"Der erste Faktor ist, dass die Nahrungsmittel effizient verteilt werden, aber auch, dass sie innerhalb des Gazastreifens sicher an die Menschen verteilt werden, die sie dringend benötigen. Der andere Faktor, und das ist ein wichtiger, ist, dass all dies so geschieht, dass die Hamas nicht in der Lage ist, sie in die Hände zu bekommen", so Huckabee.
Huckabee versicherte, dass Israel nur Sicherheitsvorkehrungen treffen wird, um sicherzustellen, dass die Hilfe die Menschen erreicht, die sie erreichen soll. Das System als Ganzes soll jedoch unabhängig verwaltet werden.
Israel hat sich besorgt über Plünderungen und die Abzweigung von Hilfsgütern für Hamas-Kämpfer geäußert, was von UN-Beamten und humanitären Helfern widerlegt wurde. Angesichts dieser Befürchtungen hält Israel an seiner Blockade für lebenswichtige Güter wie Lebensmittel, Treibstoff und Medikamente fest.
Israel hat erklärt, dass es die Einfuhr von Hilfsgütern in den Gazastreifen nur im Rahmen eines Systems zulassen wird, das es ihm erlaubt, die Verteilung zu überwachen. Huckabee betonte, dass dieses neue System aber dennoch nicht als israelisch bezeichnet werden könne.
Die Vereinten Nationen und lehnen den Vorschlag als unpraktikabel und gefährlich ab. Außerdem weißt die UNO darauf hin, alle Pläne abzulehnen, die Israel die Kontrolle über die Verteilung der Hilfsgüter überlassen. Auch die Vereinigten Arabischen Emirate wollen sich nicht daran beteiligen.
Nach Ansicht von UN-Beamten verstößt jede Regelung, bei der Israel entscheidet, wer was und wie viel erhält, gegen die humanitären Grundsätze der Organisation, die Menschlichkeit, Unparteilichkeit, Unabhängigkeit und Neutralität gewährleisten sollen.