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Nach 4 Jahren in Neuseelands Wildnis: Vater von Polizei getötet, Kinder in Sicherheit

Ein Polizist steht am Montag, den 8. September 2025, in der Nähe eines Baumarktes in Piopio im Waikato-Distrikt von Neuseeland.
Ein Polizist steht am Montag, den 8. September 2025, in der Nähe eines Baumarktes in Piopio im Waikato-Distrikt von Neuseeland. Copyright  Ricky Wilson/Stuff via AP
Copyright Ricky Wilson/Stuff via AP
Von Emma De Ruiter
Zuerst veröffentlicht am Zuletzt aktualisiert
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Tom Phillips hatte sich fast vier Jahre lang mit seinen drei Kindern den neuseeländischen Behörden entzogen. Nun ist er in einer Schießerei mit der Polizei getötet worden. Seine Kinder wurden lebend aufgefunden.

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Ein gesuchter Krimineller, der fast vier Jahre lang mit seinen drei Kindern in der abgelegenen Natur Neuseelands auf der Flucht war, ist am Montag bei einer Auseinandersetzung mit der Polizei erschossen worden. Das teilten die Strafverfolgungsbehörden mit.

Tom Phillips und seine Kinder, die inzwischen etwa 9, 10 und 11 Jahre alt sind, verschwanden im Dezember 2021. Ermittler suchten die dicht bewaldete Gegend ab, in der sie die vier vermuteten.

Phillips hatte kein gesetzliches Sorgerecht für seine Kinder. Nach Angaben der Behörden hatten sie seit ihrem Verschwinden keinen Zugang zu ihrer Mutter oder anderen Angehörigen und Freunden, zu formaler Bildung oder Gesundheitsversorgung.

Ein Kind war zum Zeitpunkt der Auseinandersetzung bei Phillips. Die beiden anderen Kinder wurden mehrere Stunden nach der Schießerei im Wald gefunden.

Ein Polizist wurde schwer verletzt

Die Polizei spürte Phillips auf, nachdem er am frühen Montagmorgen ein Geschäft für landwirtschaftliche Bedarfsartikel ausgeraubt hatte, erklärte Jill Rogers, kommissarische stellvertretende Polizeipräsidentin Neuseelands, gegenüber der Presse in der Stadt Hamilton.

Ein Polizist wurde in den Kopf geschossen und schwer verletzt. Er wurde in einem Krankenhaus operiert. Seine Verletzungen seien nicht zwingend tödlich, sagte Rogers, jedoch sei er "mehrfach mit einem Hochleistungsgewehr" getroffen worden. Weitere Operationen seien zu erwarten.

Rogers teilte der Presse mit, dass die beiden verbliebenen vermissten Kinder etwa 13 Stunden nach dem Tod ihres Vaters an einem abgelegenen Lagerplatz in unwegsamen Waldgebiet allein aufgefunden wurden. Das Kind, das mit Phillips gefunden und in Gewahrsam genommen wurde, kooperierte mit den Behörden und half dabei, das Suchgebiet einzugrenzen.

Das am Montag angegriffene Geschäft befand sich in einer kleinen Stadt in derselben weitläufigen Landwirtschaftsregion Waikato südlich von Auckland, aus der die Familie verschwunden war.

Behörden glauben, dass Phillips Hilfe hatte

Der Entführungsfall wurde in der neuseeländischen Bevölkerung rege verfolgt. Die Behörden hatten regelmäßig erfolglose Aufrufe nach Informationen gestartet.

Sichtungen von Phillips beschränkten sich auf Überwachungsaufnahmen, die ihn offenbar bei der Begehung von Straftaten in der Gegend zeigten. Er wurde im Mai 2023 wegen eines bewaffneten Banküberfalls, bei dem er in Begleitung eines seiner Kinder auf der Flucht war und auf einen Passanten geschossen haben soll, gesucht.

Die Strafverfolgungsbehörden waren immer der Meinung, dass Phillips Hilfe dabei hatte, seine Kinder zu verstecken. Einige Bewohner der isolierten ländlichen Gegend äußerten ihre Unterstützung für ihn.

Philipps verschwand mehrfach mit seinen Kindern

Dezember 2021 war nicht das einzige Mal, dass Phillips mit seinen Kindern verschwand. Nach einer dreiwöchigen Land- und Seesuche wurde Phillips' Lastwagen verlassen an einem wilden Strand in der Nähe seines Wohnorts gefunden.

Die Behörden beendeten schließlich die Suche und gingen davon aus, dass die vier möglicherweise ums Leben gekommen waren, bevor Phillips und die Kinder aus einem dichten Wald auftauchten, wo sie laut Phillips gezeltet hatten.

Er wurde wegen Verschwendung von Polizeiresourcen angeklagt und sollte im Januar 2022 vor Gericht erscheinen. Doch Wochen vor dem geplanten Datum verschwanden er und die Kinder erneut.

Die Polizei startete nicht sofort eine Suche, weil Phillips, der Outdoor-erfahren war, seiner Familie gesagt hatte, dass er mit den Kindern eine weitere Reise mache. Er kehrte nie zurück.

Die Mutter der Kinder gab am Montag eine Erklärung an Radio New Zealand ab, in der sie sagte, sie sei "zutiefst erleichtert", dass die "Tortur ihrer Kinder beendet" sei.

"Sie wurden fast vier Jahre lang jeden Tag schmerzlich vermisst und wir freuen uns darauf, sie mit Liebe und Fürsorge wieder zu Hause willkommen zu heißen", sagte die Frau, die in neuseeländischen Nachrichten nur mit dem Vornamen Cat benannt wurde.

Weitere Quellen • AP

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