Bulgarien, ein Balkanland mit 6,5 Millionen Einwohnern, liegt an einer ehemaligen Hauptroute für Migranten aus dem Nahen Osten und Afghanistan, die über den Iran und die Türkei nach Europa führt.
Ein Lieferwagen mit neun Menschen, die ohne gültige Papiere nach Bulgarien eingereist waren, ist bei einer Verfolgung durch die Polizei nahe der Schwarzmeerküste verunglückt. Dabei kamen sechs von ihnen ums Leben.
Der Vorfall ereignete sich am Donnerstag kurz vor Mitternacht in der Nähe der Stadt Burgas, als die Polizei versuchte, das Fahrzeug mit rumänischem Kennzeichen zu stoppen.
Nach Aussage der Polizei hatte sich der Fahrer wiederholt geweigert, auf die gegebenen Signale hin anzuhalten, und versucht, den von der Polizei aufgestellten Stachelgurten auszuweichen.
Der Fahrer verlor die Kontrolle über den Wagen, der von der Straße abkam, sich überschlug und in einen an die Autobahn angrenzenden See stürzte. Sechs Migranten, die sich im Wagen befanden, kamen ums Leben.
Vier weitere Personen, darunter der rumänische Fahrer, erlitten leichte Verletzungen, sie wurden in ein Krankenhaus gebracht.
Nach bisherigen Erkenntnissen kamen die Verunglückten vermutlich aus Afghanistan.
Bulgarien, ein Balkanland mit 6,5 Millionen Einwohnern, liegt an der einstigen Hauptroute für Migranten aus dem Nahen Osten und Afghanistan nach Europa, die durch den Iran und die Türkei führte.
In den vergangenen Jahren hat diese Route an Bedeutung verloren. Nach Angaben der EU-Grenzschutzagentur Frontex kamen im Jahr 2024 rund 21.000 Menschen ohne regulären Aufenthaltsstatus über die Westbalkanroute in die EU - ein Rückgang um 78 Prozent gegenüber 2021.
Nur ein kleiner Teil von ihnen plant, im ärmsten EU-Mitgliedstaat zu bleiben. Stattdessen wird Bulgarien als Transitkorridor auf dem Weg in den Westen genutzt.
Nach Angaben der bulgarischen Grenzpolizei wurden in den vergangenen zwei Jahren bis zu 20 organisierte Gruppen zerschlagen, die am Schleusen von Migranten beteiligt gewesen sein sollen.
Eine vollständige Unterbindung von Migration sei nicht möglich, da es sich um globale Bewegungen handle. Im Vergleich zum Vorjahr sei die Zahl der irregulären Einreisen deutlich gesunken.