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Kann Russland seinen ersten afrikanischen Militärstützpunkt im Sudan errichten?

Soldaten der russischen Armee, Montag, 10. November 2025.
Soldaten der russischen Armee, Montag, 10. November 2025. Copyright  AP
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Von Euronews
Zuerst veröffentlicht am
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Einem Bericht des Wall Street Journal zufolge, hat die sudanesische Militärregierung Russland den Vorschlag unterbreitet, einen Marinestützpunkt am Roten Meer zu errichten - mit "Hunderten Soldaten und Atomschiffen".

Im Rahmen eines 25-Jahres-Vertrags soll Moskau bis zu 300 Soldaten stationieren und vier Kriegsschiffe, darunter auch Schiffe mit Atomantrieb, andocken können, so das Wall Street Journal, das sich auf Aussagen sudanesischer Beamter stützt.

Russland soll außerdem bevorzugten Zugang zu sudanesischen Bergbauverträgen erhalten, insbesondere zu Gold. Von Port Sudan aus könnte Moskau in der Lage sein, den Verkehr in Richtung Suezkanal zu überwachen, durch den 12 Prozent des weltweiten Handels fließen.

Im Gegenzug würde der Sudan fortschrittliche russische Luftabwehrsysteme und Waffen zu Vorzugspreisen erhalten, für den Krieg gegen die RSF-Milizen im Land. Ein sudanesischer Beamter soll aber gewarnt haben, dass der Deal Probleme mit den Vereinigten Staaten und der Europäischen Union verursachen könnte, so die Zeitung.

Soldaten treffen am 27. März 2025 in einem Gebiet ein, das die sudanesische Armee von der RSF zurückerobert hat, 40 Kilometer südlich von Khartum.
Soldaten treffen am 27. März 2025 in einem Gebiet ein, das die sudanesische Armee von der RSF zurückerobert hat, 40 Kilometer südlich von Khartoum. AP

Ein Wettlauf um Einfluss am Roten Meer

Die Aussicht auf einen russischen Stützpunkt am Roten Meer bereitet US-Beamten natürlich Sorge. Mit einer solchen Präsenz hätte Moskau die Möglichkeit, seine Marinepräsenz und seine militärischen Operationen rund um das Rote Meer, das Mittelmeer und das Indische Meer auszuweiten.

Moskau bemüht sich seit fünf Jahren um einen ständigen Zugang zum Hafen von Port Sudan, während seine Streitkräfte in mehreren afrikanischen Ländern stationiert sind. Nach Ansicht von Experten wäre ein solches Abkommen ein großer Gewinn für den russischen Präsidenten Wladimir Putin.

Andererseits macht China Fortschritte beim Bau afrikanischer Häfen und verfügt über einen Marinestützpunkt in Dschibuti, in der Nähe des größten US-Stützpunkts auf dem Kontinent, während Washington Truppen in Somalia unterhält.

Wechselnde Allianzen

Russlands Einfluss in Afrika ist nach dem Zerfall der bewaffneten Gruppe Wagner und dem Tod ihres Gründers Jewgeni Prigoschin im Jahr 2023 zurückgegangen, so dass der Sudan-Konflikt eine neue Chance für Moskau darstellt. Zu Beginn des Krieges unterstützte Russland noch die RSF, um Zugang zu sudanesischem Gold zu erhalten. Dann änderte der Kreml seine Loyalität zugunsten der Regierung in Khartum.

Zur gleichen Zeit erwarb die sudanesischeArmee Drohnen aus dem Iran, Ägypten und der Türkei. Analysten sind der Ansicht, dass die Bemühungen des sudanesischen Regimes um ein Abkommen mit Moskau das Ausmaß der Verschlechterung seiner militärischen Lage widerspiegeln. Trotz der Kontrolle über Khartum hat die RSF im Oktober die gesamte Region Darfur stärker unter ihre Kontrolle gebracht, und es gibt Berichte über neue Massaker an der Zivilbevölkerung.

Etwa 150.000 Menschen sind im Sudan an Krieg, Hunger und Krankheiten gestorben, während 12 Millionen Menschen aus ihren Häusern im ganzen Sudan vertrieben wurden. Es ist eine der schlimmsten humanitären Krisen auf dem afrikanischen Kontinent.

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