Massiv greift Russland die ukrainische Energieinfrastruktur an. Gleichzeitig steckt die Ukraine auch wegen Korruptionsvorwürfen tief in der Krise. Deutschland entscheidet sich dennoch, weitere Hilfen zu finanzieren.
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie stellt der Ukraine zusätzliche 100 Millionen Euro für die ukrainische Energieinfrastruktur zur Verfügung. Zuvor wurden bereits 60 Millionen Euro angekündigt. Die Mittel sollen über die KfW-Entwicklungsbank finanziert werden und fließen in den Energieunterstützungsfonds, in den auch andere Länder einzahlen.
„Russland greift konsequent und gezielt die ukrainische Energieinfrastruktur an, um den Winter zu einer weiteren Waffe zu machen“, heißt es dazu von Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU). „Die Energieversorgung in der Ukraine ist längst selbst zu einer Frontlinie geworden. Dort entscheidet sich, wie hart dieser Winter die Menschen trifft.“
Mit den Geldern sollen Ersatzteile sowie Aufrüstungen für die zerstörte Energieinfrastruktur finanziert werden. Mehr als 1,3 Milliarden Euro hat der Fonds schon gesammelt. Die Bundesregierung hat bis Anfang 2025 mehr als 390 Millionen Euro eingezahlt und ist damit der größte Geldgeber.
Immer wieder greift Russland die ukrainische Energieversorgung an. Nach einem Angriff Ende November auf die Region Kyjiw waren mehr als 600.000 Menschen ohne Strom. Mit 36 Raketen und rund 600 Drohnen hatte Russland in der Nacht angegriffen, so BBC.
Hinzu kommen zahlreiche weitere Angriffe im ganzen Land. In vielen Regionen gehören Stromausfälle inzwischen zum Alltag.
Unterdessen wird das Land auch von einem Korruptionsskandal im Energiesektor erschüttert, wie Euronews berichtete. Es geht um Bestechung im staatlichen Kernkraftunternehmen Energoatom. Eine Gruppe von Energoatom-Vertragspartnern soll Bestechungsgelder in Höhe von 10-15 % des jeweiligen Auftragswerts eingesteckt haben.