Samsung-Erbe auf Bewährung frei

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Ein südkoreanisches Berufungsgericht reduzierte Lee Jae-yongs ursprüngliche Haftstrafe wegen Korruption von fünf Jahren auf eine Bewährungsstrafe von zweieinhalb Jahren.

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Nach einem Jahr in Haft kommt Samsung-Erbe Lee Jae-yong wieder frei.

Ein südkoreanisches Berufungsgericht reduzierte seine ursprüngliche Haftstrafe wegen Korruption von fünf Jahren auf eine Bewährungsstrafe von zweieinhalb Jahren. Lee hatte Berufung gegen das Urteil eingelegt.

Lee ist der einzige Sohn von Samsung-Chef Lee Kun Hee. Seit einer Herzattacke seines Vaters im Jahr 2014 stand er de facto an der Spitze des Großkonzerns. Offiziell trägt er den Titel eines Vize-Vorsitzenden von Samsung Electronics.

Das Unternehmen ist der weltgrößte Hersteller von Mobiltelefonen und Speicherchips und der mit Abstand größte Mischkonzern (Jaebeol) in Südkorea. Samsung Electronics wird an der Börse mit etwa 200 Milliarden Euro bewertet und beschäftigt rund 307.000 Mitarbeiter.

Lee Jae-yong, Chef der Samsung-Gruppe und Vize-Verwaltungsratschef von Samsung Electronics:

«Es tut mir sehr leid, dass ich nicht meine beste Seite gezeigt habe. Das vergangene Jahr war eine wertvolle Zeit für mich, in der ich auf mich selbst konzentrieren konnte. Ich werde mich noch sorgfältiger um mein Verhalten kümmern und mein Bestes geben."

Der 49-Jährige Lee war unter anderem wegen Schmiergeldzahlungen in Millionenhöhe an die damalige Präsidentin Park Geun Hye und ihr Umfeld verurteilt worden, mit denen er sich ihre politische Unterstützung sichern wollte. Park ist nicht mehr im Amt. Außerdem wurden Lee Veruntreuung, Meineid und Verstecken von Vermögen im Ausland angelastet. Die Staatsanwaltschaft hatte zwölf Jahre Haft gefordert.

Beobachter sehen in der revidierten Strafe eine Rückkehr zu guten alten Gepflogenheiten: "Wir haben zwar einen neuen Präsidenten im Amt, aber die 'Republik Samsung' lebt weiter", sagte Kwon Young June, Professor an der Kyung Hee-Universität und Experte für Firmen-Einflussnahme.

su mit Reuters, dpa

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