Brexit, Handelsstreit, Iran-Konflikt: Die Krisenherde weltweit dämpfen laut EU-Kommission den wirtschaftlichen Aufschwung in der Eurozone.
Vom Brexit über den Handelsstreit bis zum Iran-Konflikt: Die Krisenherde weltweit dämpfen laut EU-Kommission den wirtschaftlichen Aufschwung in der Eurozone. Die Wachstumsprognose für das kommende Jahr hat Brüssel deshalb leicht nach unten korrigiert.
Prognose für 2020 leicht abgeschwächt
2020 dürfte das Bruttoinlandsprodukt der 19 Länder der Eurozone nur noch um 1,4 Prozent zulegen – statt den bislang erwarteten 1,5 Prozent. Die Prognose für die EU bleibt wie gehabt.
Für das laufende Jahr wird keine Veränderung erwartet. Die EU-Kommission geht weiterhin von einem Wachstum von 1,4 Prozent in der EU und von 1,2 Prozent in der Währungsunion aus.
Ungarn und Polen bei Wirtschaftswachstum vorn
EU-Wirtschaftskommissar Pierre Moscovici nahm in Brüssel Stellung zu den jüngst veröffentlichten Zahlen: "Das aktuell moderate Wachstumstempo dürfte sich nach unserer Einschätzung im zweiten Halbjahr fortsetzen. Warum? Weil der Abwärtstrend der weltweiten Industrieproduktion noch nicht seinen Tiefpunkt erreicht hat. Außerdem werden die Aussichten für den Welthandel durch den wachsenden Protektionismus und die Spannungen zwischen den USA und China getrübt."
Auch wenn die Aussichten leicht zurückgeschraubt wurden: Die Wirtschaft in sämtlichen EU-Staaten wird 2019 und 2020 weiter wachsen. Allerdings unterschiedlich stark: Osteuropäische Staaten wie Ungarn und Polen liegen mit Wachstumsraten zwischen 4 und 5 Prozent dieses Jahr vorn. Italien bildet mit 0,1 Prozent das Schlusslicht.
Britische Konjunktur stabil
Die Wachstumsaussichten für die britische Wirtschaft wurden nicht abgesenkt. Dies könnte sich aber ändern. Denn das Szenario eines drohenden „No-Deal-Brexit“ hat Brüssel in der Prognose nicht berücksichtigt.