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In den USA werden die Eier knapp: Ist Europa bereit zu helfen?

Ein Landwirt zeigt Eier von seinen Hühnern in Wehrheim bei Frankfurt, Deutschland, Mittwoch, 26. März 2025.
Ein Landwirt zeigt Eier von seinen Hühnern in Wehrheim bei Frankfurt, Deutschland, Mittwoch, 26. März 2025. Copyright  Michael Probst/Copyright 2025 The AP. All rights reserved
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Von Doloresz Katanich mit AP
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Die USA sind auf Eiersuche. Um den Mangel zu beheben ist sie auf Einfuhren aus dem Ausland angewiesen - auch aus Europa. Macht die EU mit?

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Es gibt zu wenige Eier in den USA. Durch den Ausbruch der Vogelgrippe mussten viele Hühner getötet werden, das trieb die Eierpreise in die Höhe. Nun versucht das US-Landwirtschaftsministerium Europa dazu zu bringen Eier in die USA zu liefern. Unter anderem Deutschland, Dänemark, Italien, Polen und Schweden sollen helfen.

Ostern als Hindernis

Doch die Lieferung über den Atlantik ist schwierig. Präsident Donald Trump droht mit Einfuhrzöllen. Außerdem haben die europäischen Länder so kur vor Ostern kaum Eier übrig. Die Nachfrage ist zu groß.

Eines der größten Hindernisse sind jedoch die unterschiedlichen Vorschriften zur Verhinderung von Salmonellenkontaminationen. In den USA müssen frische Eier desinfiziert und gekühlt werden, bevor sie in den Handel gelangen. In der Europäischen Union schreiben die Sicherheitsstandards vor, dass Eier der Güteklasse A ungewaschen und ohne längere Kühlung verkauft werden müssen.

"Das sind zwei Systeme, die unterschiedlicher nicht sein könnten", sagte Hans-Peter Goldnick, des Präsident des Deutschen Eierverbandes.

Gewaschen oder ungewaschen

In Teilen Europas ist es zum Beispiel üblich, dass die Verbraucher Eier kaufen, an denen noch Federn und Hühnerkot kleben.

Landwirt David Karlsch beschreibt das einfache Verfahren, mit dem die Eier von den Hühnern zu den Kunden seines Familienbetriebs kommen. Die Eier werden aus den Nestern geholt, in Kartons verpackt und auf dem Hof in Brandenburg oder aus einem gekühlten Automaten direkt vor Ort verkauft.

"Die Nachfrage zur Osterzeit ist natürlich sehr, sehr hoch, da viele Kinder Eier bemalen wollen", so Karlsch.

Auch Polen ist ein wichtiger Exporteur von Eiern, laut Katarzyna Gawrońska, Direktorin der Nationalen Kammer der Geflügel- und Futtermittelproduzenten, gab es eine Eier-Anfrage aus den USA. Die Frage, ob die Eier gewaschen oder ungewaschen sind, sei auch hier entscheidend.

In den meisten der 27 EU-Mitgliedsstaaten werden Eier nicht gereinigt, weil man befürchte, dass das Entfernen der natürlichen Schutzschicht auf der Schale die Eier anfälliger für Bakterien macht, so Gawrońska.

Eiprodukte in Pulverform

Der Geschäftsführer des dänischen Eierverbandes, Jørgen Nyberg Larsen, sagte, dass die nationalen Gepflogenheiten bei der Entscheidung eine Rolle spielen. In Schweden zum Beispiel sind gewaschene Eier die Norm. Aber Schweden und Norwegen haben die USA darüber informiert, dass sie keine zusätzlichen Eier für den Export haben, so Larsen. Es gebe in der "EU kein großes Überangebot an Eiern haben.

Im Moment könnten US-Eiimporte aus Europa eher in Pulverform, gefroren oder getrocknet verschickt werden. Dort ist der Spielraum größer. Backwaren, Nudeln und Soßen wie Mayonnaise sind Produkte, die mit Eipulver hergestellt werden.

Auch in Europa sind Eier knapp

Laut Coldiretti, der wichtigsten italienischen Lobbyorganisation für die Landwirtschaft, haben die USA auch versucht, Landwirte in der norditalienischen Region Venetien direkt für eine Notversorgung mit Eiern zu gewinnen. Italien produziert jedoch nur so viele Eier, wie es für den nationalen Bedarf benötigt, die meisten Erzeuger können also nicht helfen. Auch der Ausbruch der Vogelgrippe seit Anfang letzten Jahres machen den italienischen Geflügelzüchtern ebenfalls zu schaffen

Auch Deutschland kann nicht viel beitragen. Die heimische Geflügelindustrie erzeugt etwa 73 % der im Land verbrauchten Eier, "und wir selbst müssen im Grunde jeden Tag Eier aus Holland importieren, um alle zufrieden zu stellen", so Goldnick vom Deutschen Eierverband. "Wir haben etwa 45 Millionen Eier, die wir täglich aus den Hühnerställen holen können, und in Amerika fehlen etwa 50 Millionen Eier pro Tag. Das zeigt, wie schwierig es ist".

Ein sich verbessernder US-Markt und die Nachfrage zu Ostern

Eizusagen erhielt das US-Landwirtschaftsministerium laut eigenen Angaben aus der Türkei und Südkorea.

Im vergangenen Monat wurden in den USA 720 Mio. Eier weniger produziert als im Februar 2024, was einem Rückgang von fast 10 % entspricht. Die Eiexporte wurden reduziert, um die Versorgung im eigenen Land zu verbessern.

Wenn der Preis stimmt

Doch es kommt immer auf den Preis an. Der Präsident des Deutschen Eierverbandes Hans-Peter Goldnick sagtet: "Wenn der Preis stimmt, werden viele Landwirte ich liefern". Das sei eine geschäftliche Entscheidung.

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