Einige Kaiserpinguine verlegen offenbar ihre Kolonien, da das schmelzende Eis die Brutstätten bedroht.
Auf neuen Satellitenbildern sind bisher unbekannte Kolonien von Kaiserpinguinen gesichtet worden.
Kaiserpinguine, die als "fast vom Aussterben bedroht" gelten, sind die größten Pinguine der Welt. Sie ziehen ihre Küken im antarktischen Winter auf gefrorenen Meereisflächen auf. Doch wenn das Eis bricht, bevor die Küken flügge sind, sterben die meisten.
Zumindest einige Kaiserpinguine verlegen nun ihre Kolonien, da das schmelzende Eis aufgrund des Klimawandels die Brutgebiete bedroht, wie am Mittwoch veröffentlichte Forschungsergebnisse zeigen.
"Die Brutplätze der Kaiserpinguine sind im Wandel".
Eine Pinguinkolonie in der Nähe der Halley-Bucht scheint rund 30 Kilometer nach Osten gewandert zu sein, sagt Peter Fretwell, Forscher beim British Antarctic Survey. Er sagt, die instabilen Bedingungen seit 2016 hätten den alten Standort gefährlich gemacht.
"Die Kaiserpinguine haben es auf sich genommen, stabileres Meereis zu suchen", sagt er.
Die vier neu entdeckten Kolonien existierten wahrscheinlich schon seit vielen Jahren, aber die Wissenschaftler hatten sie bisher nicht entdeckt, so Fretwell. Es handelt sich meist um kleine Kolonien mit jeweils weniger als 1.000 Brutpaaren, sagt er. Derzeit sind den Wissenschaftlern 66 Kaiserpinguin-Kolonien bekannt.
Die neu entdeckten Kolonien ändern die Schätzungen der Gesamtpopulation - derzeit weniger als 300 000 Brutpaare - nicht wesentlich, aber sie helfen den Wissenschaftler:innen zu verstehen, wohin sich die Pinguine bewegen könnten, erklärt Fretwell.
Es ist unklar, ob es sich bei den neu entdeckten Kolonien um abtrünnige Gruppen anderer größerer Kolonien handeln könnte, meint Daniel Zitterbart, ein Pinguinforscher an der Woods Hole Oceanographic Institution, der nicht an der Studie beteiligt war.
"Aber es ist klar, dass sich die Brutplätze verändern, und die Erwärmung der Welt bedeutet, dass mehr Pinguine unterwegs sein werden", sagt er.