Der Fotograf Hidalgo hat ein Foto aufgenommen, dass es so vorher noch nicht gegeben hat. Darauf zu sehen ist ein iberischer Luchs mit Gendefekt - große Teile seines Fells sind aufgrund einer Pigmentstörung farblos.
Das weiße Gespenst des mediterranen Waldes. So beschrieb Amateur-Naturfotograf Ángel Hidalgo seinen jüngsten Fund, als er die Bilder einer seiner Fotofallen-Kameras betrachtete, die er tief in einer Bergkette in Jaén aufgestellt hatte.
Hidalgo ist es gelungen, einen iberischen Luchs mit Leuzismus zu fotografieren, einer Pigmentstörung. Bei diesem genetischen Zustand fehlt ein Teil oder die gesamte Pigmentierung des Fells, nicht aber die der Augen. Bei Albinotieren sind auch die Augen von der Pigmentstörung betroffen.
Nach Angaben der Zeitung "Ahora Jaén" wurde diese Entdeckung am 22. Oktober in der Provinz Jaén gemacht. Vorher wurde noch nie ein iberischer Luchs mit Leuzismus gesichtet.
Der Ort, an dem dieses Exemplar von "Lynx pardinus" in freier Wildbahn aufgezeichnet wurde, wird geheim gehalten, wie das Fehlen eines Ortungshalsbandes beweist.
Trotz der Erhaltungsmaßnahmen der spanisch-portugiesischen Behörden wird der iberische Luchs nach den Kriterien der Internationalen Union für die Erhaltung der Natur weiterhin als "gefährdet" eingestuft.
Das spanische Ministerium für den ökologischen Wandel schätzt, dass die Population des Luchses im Jahr 2023 mehr als 2.000 Tiere umfasst, die über die beiden Länder der Iberischen Halbinsel verteilt sind. Die Tiere haben sich in geografischen Gebieten wie der Sierra Morena, den Montes de Toledo, dem spanisch-portugiesischen Guadiana-Becken und Doñana ausgebreitet. Sie werdenn allerdings auch in anderen Gebieten angesiedelt und haben sich etabliert, wie etwa in der Sierra Palentina. Noch vor einigen Jahren wäre das undenkbar gewesen.
Der iberische Luchs, der nirgendwo sonst heimisch ist, ist für die Ökosysteme der mediterranen Landschaft und ihre Nahrungskette unerlässlich. Das Raubtier macht Jagd auf Kaninchen, sie sind ihre Hauptnahrungsquelle. Würde der Luchs verschwinden, würde sie die nächsthöhere Stufe der Nahrungskette überbevölkern und das Gleichgewicht stören, da es keine Konkurrenz zwischen den beiden Arten gibt.