Zeitgenössischer Tanz auf dem Kairo-Kunstfestival – dargeboten von Nagham Salah. Und das bedeutet: Eine körperbetonte Angelegenheit, hinter der ein
Zeitgenössischer Tanz auf dem Kairo-Kunstfestival – dargeboten von Nagham Salah. Und das bedeutet: Eine körperbetonte Angelegenheit, hinter der ein lebensphilosophischer Ansatz steht: Die großen Fragen des Seins – in der ägyptischen Hauptstadt künstlerisch interpretiert.
“Mein Tanz stellt einen endlosen Kreis dar. Mein ganzes Leben scheint sich zu wiederholen, und ich versuche, aus diesem Kreis auszubrechen: Ich falle hin, stehe wieder auf und fühle mich leer. Ja, das ist das Leben”, erläutert Salah.
Choreografin Shaymaa Shoukry ergänzt: “Wir versuchen, den Menschen aus unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten. Eine Person kann nicht nur aufgrund einer Eigenschaft beschrieben werden, sondern hat viel mehr Tiefe, als sie zeigt. Dieses Konzept umfasst die Kreisläufe innerhalb eines Lebens: Jeder von uns hat einen engeren Kreis und einen weiteren. Man wird unterschiedlich betrachtet.”
Das Festival findet im Zentrum von Kairo statt – dort, wo die ägyptische Kunstszene lebt, wo Intellektuelle und politische Aktivisten verkehren und Spuren hinterlassen haben.
Jeden Frühling ruft Kairo einheimische und ausländische Gäste – Künstler und Kunstinteressierte: “Wir laden jedes Jahr verschiedene Künstler ein und haben unterschiedliche Vorführungen – je nachdem, was weltweit angesagt ist. Wir haben das Ziel, ständig neue Orte und neue Künstler zu entdecken”, sagt Organisator Ahmed Al-Attar.
Nicht erst seit den politischen Turbulenzen der vergangenen Jahren ist die Kunst für manchen Ägypter zum Rückzugsort geworden – Grenzen für Gedanken, Ideen und Bewegungen gibt es hier keine.