"Nocturnal Animals": Der Stoff, aus dem Albträume sind

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Von Euronews
"Nocturnal Animals": Der Stoff, aus dem Albträume sind

Schlaflose Nächte und ein verstörendes Manuskript: Der neue Thriller von Tom Ford konfrontiert den Zuschauer mit menschlichen Abgründen.

Unsere Taten haben Konsequenzen, mit denen wir dann anschließend leben müssen.

Amy Adams US-Schauspielerin

Der Modedesigner Tom Ford legt sieben Jahre nach seinem gefeierten Debut mit dem Neo-Noir-Drama “Nocturnal Animals” seinen zweiten Film nach.

In dem psychologischen Thriller spielt Amy Adams die Galleristin Susan, die von dem Roman ihres Ex-Mann aus der Bahn geworfen wird. Sie fühlt sich von der darin erzählten Geschichte bedroht.

Tom Ford erzählt: “Ich mag gesteigerte Realität. Wenn ich einen Film anschaue, dann möchte ich, dass die Menschen schöner als in der Wirklichkeit sind und ich will, dass alles ein wenig übertrieben ist. Ich hatte Glück, Amy war die erste Schauspielerin, die ich für dieses Projekt gewinnen konnte. Und das war großartig, denn diese Frau liest während eines Großteils des Filmes ein Buch und Amy ist wirklich in der Lage in ihrem Gesicht und in ihren Augen wiederzuspiegeln, was sie fühlt und was sie denkt. Ich wollte auch, dass diese Person uns sympathisch ist und Amys Augen haben etwas besonders an sich. Man ist zu ihr hingezogen und fühlt mit ihr.”

“Nocturnal Animal” ist sehr verschachtelt. Der Zuschauer folgt Susan, die eine Reise in die Vergangenheit unternimmt. Und dann wäre da noch das Manuskript. Es handelt von einem Familienurlaub, der tödlich endet.

Adams fand es am Anfang ein wenig schwierig, sich in Susan hineinzufühlen. “Mir hat Toms Idee durch Gegenwart und Vergangenheit und durch die Geschicht und die Realität zu reisen sehr gefallen. Und ich mochte auch die Idee, dass unsere Taten Konsequenzen haben, mit denen wir dann anschließend leben müssen. Aber ich muss zugeben, dass ich am Anfang eine große Distanz zu Susan hatte. Ich wußte nicht so recht, wie ich zu ihr vordringen kann. Dann wurde mir klar, dass ich sie für Sachen verurteile für die sie sich selbst bereits verurteilt. Ich konnte also meine Vorurteile ihr gegenüber als einen Anfangspunkt nutzen,” so Adams.

Bei den Filmfestspielen von Venedig erhielt Tom Ford den Grand Prix der Jury. Sein psychologischer Thriller kommt Ende Dezember in die deutschsprachigen Kinos.