Mykener-Grab entdeckt - eingekrachtes Dach hielt Räuber ab

Mykener-Grab entdeckt -  eingekrachtes Dach hielt Räuber ab
Von Euronews

Archäologen über Fund in Zentral-Griechenland entzückt

Ein Glück, dass sich die Statiker vor gut 3.000 Jahren verrechnet haben: In Zentral-Griechenland ist eines der größten mykenischen Gräber entdeckt worden, in das noch kein Grabräuber einen Fuß gesetzt hat. Der Grund: Ganz früh schon ist das Dach eingebrochen und darunter ist noch alles intakt.

Die monumentale Grabkammer stammt aus der Mitte des 14. Jahrhunderts v. Chr. Ein felsiger Durchgang führt zu ihm hin, 20 m lang. Eine Tür schafft Zugang zur Grabkammer. Die Fläche von 42 m2 macht sie zum neuntgrößten Monument dieser Art, aus 4.000 bis heute bekannten Beispielen, in den vergangenen 150 Jahren in Griechenland gefunden wurden.

Archäologen vor Ort in Prosilio, in der Nähe von Orchomenos, sind entzückt.


Dr Alexandra Charami, Ausgrabungsleiterin der Region Böotien:

“Dieses Grab ist sehr wichtig. Es ist einzigartig, weil es nicht geplündert oder gestört wurde. Alle Grabgeschenke des Toten sind noch da, neben seinen sterblichen Überresten. All dies hilft uns zu verstehen, dass er ein Mann war, ein reicher Mann, aus der oberen Schicht der lokalen Gesellschaft und des Palastes.”


Was der – etwa 40-50 Jahre alte – Verblichene alles mitbekam: Tongefäße, Pferde-Trensen, Pfeile, Stifte, Schmuck, Kämme, Siegelstein und Siegelring. Er hatte das Grab für seine ganze Familie gebaut. Das eingekrachte Dach verhinderte jede andere Nutzung.

Yorgos Mitropoulos – Euronews:

“Der wohlhabende Tote kam aus dem nahe gelegenen Orchomenos. Orchomenos und Theben waren zwei der bedeutendsten Zentren der mykenischen Zeit. Das archäologische Museum von Theben zeigt brillante Exponate dieser großen Zivilisation und Grabgeschenke aus anderen Gräbern der Region Böotien.”

Der Fund ist das Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen dem griechischen Kulturministerium und der British School of Archaeology at Athens (BSA), einem von 17 ausländischen archäologischen Instituten in Griechenland. Das Fünfjahresprojekt ist im ersten Jahr. Das Studium der entdeckten Objekte geht 2018 weiter.

su

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