Gnawa-Groove: Ein Zusammenspiel, bei dem alles stimmt

Gnawa-Groove: Ein Zusammenspiel, bei dem alles stimmt
Von Wolfgang SpindlerSabine Sans
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In Marokko wird einer neuen Generation von Musikern eine Bühne gegeben.

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Jedes Jahr wird in der marokkanischen Hafenstadt Essaouira das Gnawa-Musikfestival gefeiert - zu hören ist rhytmusbetonte, traditionelle nordafrikanische Musik, die rituelle Poesie mit Tanz vereint.

Euronews-Reporter Wolfgang Spindler erklärt: "Bei diesem Festival sind nicht einfach nur Musikbands zu hören. Jedes Jahr werden Musiker aus aller Welt eingeladen, um mit einem Maâhlem, einem 'Meistermusiker' zu proben, um in den Gnawa-Groove zu kommen - einen Musikmix, wie noch nie zuvor gehört."

Aus Benin kam die Gruppe "BENIN INTERNATIONAL MUSICAL" - sie lassen sich von dem Meistermusiker Hassan Boussou inspirieren, der sagt: "Wir haben viel gemeinsam: den Tanz, das Zusammenspiel der Instrumente und Tänzer, die Schritte, das Singen - so machen wir Gnawi das auch."

Junge Künstler im Mittelpunkt

Die Musikgruppe aus Benin mischt Vodoo-Rhythmen und traditionelle Lieder mit modernen Elementen wie HipHop, Electro-, Rap- und Rockmusik. Junge Künstler stehen im Mittelpunkt der 21. Ausgabe des Festivals, erklärt Festivalleiterin Neila Tazi:

"Wir geben einer neuen Generation von Maâhlems eine Bühne. Wir haben Gnawa-Musiker aus verschiedenen Regionen Marokkos eingeladen. Sie sollen dazu beitragen, dass diese Musik auch in Zukunft ihre Intensität und Stärke behält."

Die amerikanische Jazz-Fusion-Band "Snarky Puppy" spielt mit einem der besten Maâhlem: Schon mit sieben Jahren begann Hamid el Kasri, sich mit der Gnawa-Kultur zu beschäftigen.

Die Begegnung war nicht nur für Bandchef Michael League lehrreich: "Oh mein Gott, er brachte uns allen so viel bei, jeder in der Band hat jetzt Gnawa im Blut - es war eine tolle Erfahrung."

Hauptrolle für Frauen

Erstmals spielte auf der Bühne eine Frau die Gimberi, das Hauptinstrument der Gnawa. Die Gnawa-Rituale werden zwar üblicherweise von Frauen organisiert und veranstaltet, aber Männer spielen die Hauptrolle für den Musik-, Sing- und Tanzteil. Begleitet wurde sie von Fatoumata Diawara aus Mali:

Asma Hamzaoui: "Mein Vater ist Maâhlem, er hat mich dazu gebracht. Ich fing mit den Krakebs (Kastagnettten) an, sie gaben mir Sicherheit, dann begann ich auf der Gimberi zu spielen, deshalb ist es einfach für mich."

Fatoumata Diawara: "Für mich ist es eine echte Ehre, hier habe ich meinen Platz gefunden, ich fühle mich wie Zuhause. In Marokko zu sein, ist wie nach Hause zu kommen. Die Musik verbindet alles in Harmonie. Das Zusammenspiel, alles stimmt."

Und auch Pepe Bao, ein spanischer Bassist aus Sevilla, ließ sich inspirieren. Er trat zusammen mit dem Maâhlem Alikané auf, dem künstlerischen Leiter und Mitbegründer des Festivals.

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