Londoner Saatchi Gallery: Kunst als Sozialsatire

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Von Claudio RosminoSabine Sans
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"Black Mirror: art as asocial satire" heißt eine neue Ausstellung, die dem Besucher den Spiegel vorhält.

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Die Londoner Saatchi Gallery hält ihren Besuchern den Spiegel vor: Mit 170 zeitgenössischen Kunstwerken zeigt sie in einer neuen Ausstellung eine düstere Reflexion der Welt, in der wir leben.

"'Black Mirror', Kunst als Sozialsatire, schien uns der perfekte Titel für die von uns zusammensgestellte Gruppe von Künstlern zu sein, die in den vergangenen 20 Jahren mit ihren Arbeiten die Gesellschaft gespiegelt haben. Viele der Werke haben einen spielerischen Blick und interpretieren die Ängste, reflektieren die Geschichte, politische Situationen", sagt Philippa Adams, Abteilungsdirektorin der Saatchi Gallery.

Die monumentale Zeichnung von Dominic McGill beschwört die gegenwärtige Unsicherheit, in der alles gleichermaßen verdächtig ist. Die Verweise auf jüngste Konflikte und historische politische Gestalten sind mit philosophischen Zitaten und Karikaturen gespickt:

"Bei der Konzeption dieses Projekts war eine der Idee, es wie ein historisches Panorama zu gestalten mit der Schlacht von Gettysburg oder der Geschichte der Bibel. Wir brachten Cartoon- mit Textelementen zusammen, um daraus ein zeitgenössisches Historienbild zu schaffen",erzählt der Künstler Dominic Mc Gill.

Höhen und Tiefen des Internets

Die Installation von 35 Digitaldrucken von James Howard ist zehn Jahre alt und leuchtet bizarre Seiten des Internets aus:

​ "Wenn man versucht, seinen Platz im Universum zu finden, ist das Internet womöglich eine sehr direkte Möglichkeit dafür, denn im Netz findet man das gesamte menschliche Verhalten. Vor Jahren war das Internet noch ganz anders. Die Spamfilter waren noch nicht so gut, und ich spürte einige Orte auf, an denen ich mein ganzes Material fand. Es gab verrückte schöne Sachen und verstörende Dinge. Jetzt ist das Internet ein sehr linearer, langweiliger Ort. Ich wollte nur extreme Dinge sammeln, weil sie uns Dinge über uns selbst erzählen", meint James Howard.

Das interaktive Kunstwerk "Bevor Du über mich urteilst, lauf eine Meile in meinen Schuhen" lädt den Besucher dazu ein, das eigene Verhalten und Vorurteile zu hinterfragen. Wer will, kann die Schuhe anprobieren und auf den angehängten Karten die persönliche Geschichte lesen, die sich hinter jedem Paar Schuhe verbirgt.

Die Ausstellung "Black Mirror, art as social satire" läuft noch bis zum 13. Januar in der Londoner Saatchi Gallery. Der Eintritt ist frei.

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