Berg Athos - Klöster überlebten dank osmanischer Toleranz
Der Berg Athos – Heimat von über 1800 orthodoxen Mönchen und kirchliche Republik mit 20 Großklöstern auf griechischem Territorium.
Das Pantokrator Kloster beherbergt einen Schatz: Die Bibliotheken der selbstverwalteten Gemeinschaft, die vor mehr als 1.000 Jahren gegründet wurde, sind eine Fundgrube für seltene, jahrhundertealte Werke in mehreren Sprachen. Jetzt werden sie zum ersten Mal von Wissenschaftlern gesichtet: Tausende Manuskripte aus der osmanischen Zeit, darunter die ältesten ihrer Art weltweit.
Die Dokumente sind Produkte der osmanischen Besatzungsbürokratie, die Nordgriechenland noch vor dem Fall der byzantinischen Hauptstadt Konstantinopel 1453 bis Anfang des 20. Jahrhunderts beherrschte. Sie sind ein Schlüssel zum Verständnis des Leben der Mönche unter muslimischer Herrschaft.
Die Manuskripte erzählen eine Geschichte der Toleranz, die heute viele verwundert: Die osmanischen Eroberer stellten die Mönche unter ihren Schutz, sie bewahrten ihre Autonomie und schützten sie vor Einmischung von außen. So konnte die friedliche Gemeinschaft mehr als 1000 Jahre überleben - bis heute.