Easyjet verklagt britische Band Easy Life wegen Markenschutz: Welchen anderen Bands ist es so ergangen?

Murray Matravers von Easy Life tritt am Samstag, 28\. August 2021, auf dem Reading Music Festival in England auf.
Murray Matravers von Easy Life tritt am Samstag, 28\. August 2021, auf dem Reading Music Festival in England auf. Copyright Scott Garfitt/Copyright 2021 The AP. All rights reserved.
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Von Estelle Nilsson-Julien
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Dieser Artikel wurde im Original veröffentlicht auf Englisch

Easyjet verklagt eine britische Indie-Band, weil sie das Wort "easy" in ihrem Namen trägt, und speziell weil die EasyGroup eine Webseite namens Easylife lizensiert hat. Wir schauen uns Präzenzfälle für Bands an.

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In einem auf ihrem Social-Media-Account veröffentlichten Beitrag kündigte die britische Indie-Band Easy Life an, dass Easyjet sie in einen "kostspieligen Rechtsstreit" dränge, und fügte hinzu, dass sie "praktisch machtlos gegen ein so großes Unternehmen" seien.

Die Band reagierte mit Humor und sagte, sie fände die Situation "urkomisch" und fügte hinzu: "An diejenigen von euch, die Konzerttickets gekauft haben und auf einem Billigflug nach Teneriffa gelandet sind: Entchuldigung!"

Easy Life haben sich 2017 zusammengefunden, ihre Alben Life's a Beach und Another Life erreichten 2021 und 2022 jeweils Platz zwei der britischen Charts.

Doch Anfang des Jahres sagte die Band ihre Nordamerika-Tournee wegen "finanzieller Schwierigkeiten" ab und fügte hinzu: "Wir sind einfach nicht in der Lage, die Mittel aufzubringen, um die Easy Crew in diesem Frühjahr herzubringen."

In einer Erklärung, die der BBC übermittelt wurde, erklärte die EasyGroup, zu der Easyjet gehört, dass andere Unternehmen - darunter einer der größten britischen Kataloghändler namens Easylife - für die Verwendung ihres Markennamens bezahlt haben.

Ein Sprecher der Easygroup fügte hinzu: "Stelios [Haji-Ioannou] und die EasyGroup haben den Markennamen easy gegründet und besitzen nun die Rechte an diesem Namen.

Dies ist jedoch nicht das erste Mal, dass Easyjet gegen Marken vor Gericht geht.

Bereits 2014 kündigte der milliardenschwere Geschäftsmann und easyJet-Gründer Sir Stelios Haji-Ioannou an, dass er gegen Netflix wegen der Comedy-Serie Easy gerichtlich vorgehen werde, da die Verwendung des Namens die europäischen Markenrechte seines Unternehmens verletze.

Sogar Barbie war schon auf der Anklagebank

Der Song Barbie Girl der dänischen Band Aqua wurde nach seiner Veröffentlichung im Jahr 1997 sofort zur Sensation.

Doch die Anwälte von Mattel, dem Unternehmen, das hinter der Plastikpuppe steht, hatten offensichtlich keine Lust, zu dem Ohrwurm die Nacht durchzutanzen.

Innerhalb von sechs Monaten nach der Veröffentlichung des Liedes verklagte Mattel das Label der Band, MCA Records.

Sie argumentierten, dass sie niemals die Genehmigung für die Verwendung des Namens Barbie erteilt hätten. Mattel warf Aqua außerdem vor, Barbie mit Texten wie "kiss me here, touch me there, hanky-panky" zu sexualisieren.

Der Fall eskalierte und landete vor dem US-Berufungsgericht. Richter Alex Kozinski entschied jedoch zugunsten von MCA und stellte fest, dass es sich bei dem Lied um eine Parodie handele und es daher durch den ersten Verfassungszusatz geschützt sei.

Mattel versuchte daraufhin wiederholt, den Fall vor den Obersten Gerichtshof zu bringen - jedoch ohne Erfolg.

Ok Go... vor Gericht

Die amerikanische Rockband Ok Go war monatelang in einen hitzigen Rechtsstreit mit der Müslimarke Post Foods verwickelt. Der Streit begann, als Post Foods die Einführung von Ok Go! - einer neuen Reihe von Müsli zum Mitnehmen, ankündigte.

Doch die in Los Angeles ansässige Band Ok Go, die 2011 mit Post Foods für ein YouTube-Video zusammenarbeitete, das für das Frühstücksprodukt Honey Bunches of Oats warb, war alles andere als begeistert von dieser Nachricht. Die Band ist seit 2008 Inhaberin des Markenzeichens für den Namen.

Die Band reagierte schnell: Ihre Anwälte schickten Post Foods einen Brief, in dem sie sie aufforderten, den Namen wegen Markenrechtsverletzung zu überdenken.

Das goss nur noch mehr Öl ins Feuer, und Post Foods verklagte die Band wegen des Streits. Doch bevor die Dinge noch schlimmer wurden, einigten sich beide Seiten außergerichtlich. Die Anwälte beider Seiten baten einen Bundesrichter in Minnesota, die Klage endgültig abzuweisen, wobei jede Seite ihre eigenen Anwaltskosten zu tragen hatte.

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Post Foods hat daraufhin alle Erwähnungen der Ok Go-Linie von ihrer Webseite entfernt.

One Direction: aus "Di" mach "E"

Manchmal ist es die Band, die die Marke verklagt - und nicht andersherum.

Im Jahr 2014 drohten die Anwälte der Gruppe One Direction damit, ripnroll.com - einen Online-Marktplatz für Kondome - wegen der FDA-zugelassenen "One Erection"-Kondome zu verklagen.

Das Angebot wurde auf dem Höhepunkt des Ruhms der Band veröffentlicht und ermöglichte es den Fans, eintausend Präser zum Preis von 300 Dollar zu kaufen.

"Es gibt nur eine Richtung, in die man mit diesen Babies gehen kann, und das ist nach oben! Toller Eisbrecher auf Partys und in Bars", hieß es in einer Produktbeschreibung.

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Berichten zufolge waren One Direction von dem Kondomen begeistert - im Gegensatz zu ihren Anwälten.

Allein die Drohung mit einem anhängigen Gerichtsverfahren reichte der Website aus, um das Sortiment einzustellen. Allerdings sind die Kondome derzeit auf anderen Webseiten erhältlich.

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