Wer wird der beste europäische Film des Jahres?

Ruben Östlund und sein Team 2022
Ruben Östlund und sein Team 2022 Copyright Frédéric Ponsard, euronews
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Die Entscheidung wird am 9. Dezember der in Berlin verkündet. Wir werfen einen Blick auf die Anwärter auf den Europäischen Filmpreis.

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Im vergangenen Jahr räumte "Triangle of Sadness" des Schweden Ruben Östlund gleich vier ab, darunter den für den Besten Europäischen Film 2022.

Wer tritt in seine Fußstapfen? Die diesjährige Konkurrenz ist stark, es gibt keinen eindeutigen Favoriten, dafür fünf hochkarätige Anwärter. 

"Anatomie eines Falls" von Justine Triet

Das Herz vieler Kinofans schlägt für "Anatomie eines Falls" von der Französin Justine Triet mit der unvergleichlichen Sandra Hüller. Sie spielt darin eine überaus selbstbestimmte Frau unter Mordverdacht.

Das Drama kam am vergangenen Donnerstag in die Kinos und wurde bei den Filmfestspielen in Cannes mit der Goldenen Palme als bester Film ausgezeichnet. Das Team ist im Gespräch für das Oscar-Rennen - auch Hüller als Hauptdarstellerin.

Bei den Europäischen Filmpreisen ist Hüller ist gleich zweimal nominiert für ihre Rolle "Anatomie eines Falls" und den anderen großen Cannes-Favoriten: "The Zone of Interest".

"The Zone of Interest" von Jonathan Glazer

Der Film seziert auf erschütternde und beinah chirurgische Weise das Familienleben des KZ-Kommandanten Rudolf Höß in Auschwitz. Hüller spielt Höß' Ehefrau Hedwig.

Von Auschwitz sehen die Zuschauer nur die Außenmauern oder einen rauchenden Schornstein. Schreie sind zu hören, während Hedwig ihren stattlichen Garten abschreitet oder dem Baby Blumen zeigt. Das Grauen wird durch den starken Kontrast zum Leben der Familie Höß deutlich.

Für das Drama des britischen Regisseurs Jonathan Glazer gab es in Cannes den Großen Preis der Jury.

"Grüne Grenze" von Agnieszka Holland

Auch "Grüne Grenze" der goßen Regisseurin Agnieszka Holland ist im Rennen. Das in Schwarz-Weiß gehaltene Drama erzählt von Migranten an der polnisch-belarussischen Grenze und sorgte bei den Ultrakonservativen daheim in Polen für Zorn.

Der Film begelietet eine Familie aus Syrien, die über Belarus in die EU flüchten will. Ihre Erlebnisse werden mit den Geschichten eines jungen polnischen Grenzkontrolleurs und einer Gruppe polnischer Aktivisten verknüpft. 

Der Film spielt größtenteils im Jahr 2021, als die Situation an der polnisch-belarussischen Grenze eskalierte: Tausende Menschen versuchten damals, illegal in die EU zu gelangen. Die EU beschuldigte den belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko, in organisierter Form Migranten aus Krisenregionen an die EU-Außengrenze gebracht zu haben, um Druck auf den Westen auszuüben.

"Fallende Blätter" von Aki Kaurismäki

Ebenfalls nominiert ist die Tragikomödie "Fallende Blätter" des finnischen Regisseurs Aki Kaurismäki, der  bekannt für ist Filme voller Melancholie und mit lakonischem Humor. 

Das trifft auch auf "Fallende Blätter" zu. Die Tragikomödie erzählt von zwei einsamen Menschen am Rande der Gesellschaft in Helsinki, die auf der Suche nach Liebe sind.

Die Supermarktangestellte Ansa (Alma Pöysti) und der Bauarbeiter und Alkoholiker Holappa (Jussi Vatanen) führen beide ein trostloses Leben in der finnischen Hauptstadt. Helsinki sieht in diesem Film wie aus der Zeit gefallen aus, hat etwas Märchenhaftes.

"Me Captain" von Matteo Garrone

 Ein weiterer Mitstreiter ist "Io capitano"/"Me Captain" von Matteo Garrone. Der Film erzählt von zwei jungen Männern aus dem westafrikanischen Senegal, die nach Italien flüchten wollen und auf ihrer Reise grauenvolle Erlebnisse machen.

De Streifen erhielt bei den Filmfestspielen Venedig den Silbernen Löwen für die beste Regie.

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