Ein historischer Geheimgang, der den Vatikan mit der Engelsburg in Rom verbindet, ist nun für die Öffentlichkeit zugänglich.
Der berühmte Passetto di Borgo, der auf das 6. Jahrhundert zurückgeht, war einst ein Fluchtweg für die Päpste.
Besucher der italienischen Hauptstadt dürften nun einen Gang erkunden, der 1527 während der Plünderung Roms als Fluchtkorridor diente. Papst Clemens VII. entkam den kaiserlichen Truppen durch diesen Korridor und suchte Zuflucht in der nahe gelegenen, stark befestigten Engelsburg (Castel Sant'Angelo).
Die Passage besteht aus zwei Ebenen: Einem Gang unter freiem Himmel, von dem aus man einen atemberaubenden Panoramablick auf Rom hat - und eine untere Ebene, durch die die Päpste in Zeiten von Krieg und Gefahr entkommen konnten.
"Dieses außergewöhnliche Monument wurde als Verbindung zwischen dem Vatikan - wir sehen die Kuppel des Petersdoms hinter uns - und dem Castel Sant'Angelo konzipiert", erklärt Luca Mercuri, Direktor der Engelsburg, die heute ein Museum ist. "Es besteht aus zwei verschiedenen Ebenen: der oberen Ebene, die im Wesentlichen ein Patrouillenweg ist, und der unteren Ebene, die den Geheimgang bildet",
Die Anlage war ursprünglich Teil einer Verteidigungsstruktur, die vom Rand des Vatikanhügels bis zum Mausoleum von Kaiser Hadrian, der Engelsburg, reichte. Sie diente dem Schutz des Militärlagers, das der Barbar Totila um das Jahr 547 errichtet hatte.
"Die Besichtigungen, die wir heute einweihen, öffnen beide Elemente. Die Besucher werden den oberen Patrouillengang und den noch eindrucksvolleren Gang durch den geheimen Korridor besuchen können", fügt Mercuri hinzu.
Mit der Wiedereröffnung des historischen Passetto di Borgo wird ein neues Programm mit speziellen Führungen geboten, die Besuchern die reiche Geschichte und Funktion der Stätte näher bringen sollen.