Das Luxusschiff aus dem 1. Jahrhundert entspricht der Beschreibung des griechischen Historikers Strabon, der die Stadt Alexandria um 29–25 v. Chr. besuchte.
Auch früher hatten die Menschen viel Spaß: Ein altägyptisches Vergnügungsboot, das einer Beschreibung des griechischen Historikers Strabon aus dem 1. Jahrhundert entspricht, ist vor der Küste Alexandrias entdeckt worden, berichtet u.a. The Guardian. Das Boot, das aus der ersten Hälfte des 1. Jahrhunderts n. Chr. stammt, war 35 Meter lang und so gebaut, dass es einen zentralen Pavillon mit einer luxuriös ausgestatteten Kabine tragen konnte.
Mit seinen Tempeln, Palästen und dem 130 Meter hohen Pharos-Leuchtturm – einem der sieben Weltwunder der Antike – war Alexandria einst eine der prächtigsten Städte der Antike.
Das "Party-Boot" wurde vor der heute unter Wasser liegenden Insel Antirhodos entdeckt, die einst zum Portus Magnus (dem großen Hafen) von Alexandria gehörte.
Der griechische Geograph, Historiker und Philosoph Strabon (lat.: Strabo, ca. 64 v. Chr. – 24 n. Chr.) hatte die ägyptische Stadt um 29–25 v. Chr. besucht und schrieb über solche Boote: "Diese Schiffe sind luxuriös ausgestattet und werden vom königlichen Hof für Ausflüge genutzt; ebenso von den Scharen von Feiernden, die von Alexandria aus über den Kanal zu den öffentlichen Festen fahren. Denn jeden Tag und jede Nacht sind die Boote voller Menschen, die Flöte spielen und ungehemmt und mit großer Zügellosigkeit tanzen."
Ein Boot aus dieser Ära wurde noch nie gefunden
Die Ausgrabungen wurden vom Europäischen Institut für Unterwasserarchäologie (IEASM) unter der Leitung von Franck Goddio durchgeführt, einem Gastprofessor für Schiffsarchäologie an der Universität Oxford.
Goddio sagte dem Guardian: "Es ist außerordentlich aufregend, weil zum allerersten Mal ein solches Boot in Ägypten entdeckt wurde. Diese Boote wurden von verschiedenen antiken Autoren erwähnt, zum Beispiel von Strabon, und sie sind auch in der Ikonographie dargestellt [... ]. Aber ein tatsächliches Boot wurde bisher noch nie gefunden."
Er fügte hinzu, dass dies ein äußerst großes Boot war,wie an den gut erhaltenen Holzbalken zu erkennen ist, die eine Breite von etwa 7 Metern aufweisen. Es könnte mehr als 20 Ruderer benötigt haben.
Das Fundstück lag nur 7 Meter unter der Wasseroberfläche und 1,5 Meter unter dem Sediment.
Eine andere Theorie besagt übrigens, dass das Boot eine heilige Barke gewesen sein könnte, die zu einem Tempel für die ägyptische Göttin Isis gehörte. Es könnte nach Angaben von Goddio Teil einer "Seezeremonie zu Ehren der Göttin" gewesen sein.
Die Untersuchung des Wracks steht noch am Anfang. Sie könnte neue Erkenntnisse über "Leben, Religion, Luxus und Vergnügen auf den Wasserwegen des frühzeitlichen römischen Ägyptens" liefern, erklärte der Forscher weiter. Hinweise könnten bald auch die griechischen Graffiti liefern, die auf dem Boot entdeckt wurden - sie wurden noch nicht entschlüsselt.