Die Regierung und der Verband der italienischen Gemeinden (ANCI) haben die Kandidatur der italienischen Küche als Immaterielles Kulturerbe der Unesco unterstützt.
Die Küche als Ort der Geselligkeit und des familiären Zusammenhalts. Das itaelienische Ministerium für Landwirtschaft, Ernährungssouveränität und Forstwirtschaft, das Kulturministerium sowie der nationale Verband der italienischen Gemeinden haben die Bewerbung der italienischen Küche als immaterielles UNESCO-Weltkulturerbe unterstützt.
Die Bekanntgabe erfolgte jetzt im Rahmen einer nationalen und internationalen Initiative. Am 21. September wurden in verschiedenen Gemeinden von Nord- bis Süditalien sowie in mehreren Botschaften weltweit die Veranstaltungen "Sonntagsmittagessen – Italiener zu Tisch" organisiert: ein Moment der Begegnung und Geselligkeit für die Bürger rund um traditionelle italienische Gerichte.
"Wir nominieren nicht eine bestimmte Art zu kochen – auch wenn alle italienischen Regionalküchen die Voraussetzungen hätten, von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe anerkannt zu werden – sondern wir nominieren einen Ritus", erklärte der Minister für Landwirtschaft, Ernährungssouveränität und Forstwirtschaft, Francesco Lollobrigida.
Meloni: "Italienische Küche ist weltweit 250 Milliarden Euro wert"
"Ich habe das Sonntagsessen immer mit meinen Großeltern verbracht", sagte Ministerpräsidentin Giorgia Meloni in der RAI-Fernsehsendung Domenica In.
"Die italienische Küche ist eines der außergewöhnlichsten Güter, die wir haben. Sie erzählt am besten von unserer Kultur, unserer Identität, unserer Tradition, unserer Stärke – aber auch von unserer Wirtschaft" denn die italienische Küche hat weltweit einen Wert von rund 250 Milliarden Euro. "Wir wollen, dass sie entsprechend anerkannt wird", fügte die Ministerpräsidentin hinzu.
"Von der Haute Cuisine bis zur Volksküche: Italien ist dank seiner unterschiedlichen geografischen Gegebenheiten und seiner vielschichtigen Geschichte von einer außergewöhnlichen Vielfalt an Zutaten, Gerichten, Anlässen und Ritualen rund ums Essen geprägt. Die Geschichte des Essens ist die Geschichte der Zivilisation und der Kultur. Die italienische Küche spiegelt unsere Gesellschaft, unsere Geschichte und unsere Beziehung zum Land wider. Sie ist nicht nur eine typisch italienische Besonderheit, deren Vorrangigkeit seit langem weltweit anerkannt wird", erklärte Kulturminister Alessandro Giuli.
"Daher unterstützen wir die Bewerbung der italienischen Küche als immaterielles UNESCO-Kulturerbe mit größter Überzeugung und Beteiligung."
"Essen ist ein Pfeiler unserer Identität und ein starker sozialer Klebstoff. Es gibt keine Mahlzeit, die nicht geteilt wird, keinen Tisch, an dem nicht Geschichten erzählt werden. Sich zum Essen zu treffen ist ein Ritual, das Generationen, Familien und ganze Gemeinschaften verbindet. Aus dieser tiefen Verbundenheit heraus ist die Idee entstanden, das Sonntagsessen als Symbol für die Bewerbung der italienischen Küche als UNESCO-Kulturerbe zu wählen", betonte der Präsident des ANCI und Bürgermeister von Neapel, Gaetano Manfredi.
"Mit dieser Initiative, an der zahlreiche Gemeinden und Regionen beteiligt sind, wollen wir zeigen, dass unsere Küche weit mehr ist als reine Kochkunst: Sie ist Ausdruck einer volkstümlichen und zugänglichen Kultur, die alte Gesten, Rituale und Kenntnisse bewahrt, die Verbindung zwischen Land und Menschen stärkt und eine der wichtigsten Ressourcen für Wirtschaft und Kultur unseres Landes darstellt", fügte Manfredi hinzu.
Italiens materielles und immaterielles Unesco-Erbe
Italien ist nicht nur das Land mit der größten Anzahl an UNESCO-Weltkulturerbestätten – 61 Stätten sind über das gesamte Land verteilt –, sondern verfügt auch über 19 immaterielle Kulturgüter. Zu den jüngsten zählen die traditionelle Glockenkunst sowie die Ausübung des Operngesangs.