Schwere Haftstrafen für Islamisten in Belgien

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Von Euronews
Schwere Haftstrafen für Islamisten in Belgien

Der Gründer der belgischen Islamistenorganisation Sharia4Belgium ist in Antwerpen zu zwölf Jahren Haft verurteilt worden. Die Justiz wirft dem früheren Autohändler Fouad Belkacem vor, Dutzende Dschihadisten für die Terrorgruppen in Syrien und im Irak angeworben zu haben. Vor Gericht in Antwerpen standen acht Mitglieder von Sharia4Belgium. Insgesamt hatte die Staatsanwaltschaft 46 Islamisten angeklagt. Die meisten von ihnen sollen sich in Syrien aufhalten.
Ozana Rodrigues ist die Mutter eines Islamisten, der in Abwesenheit zu einer fünfjährigen Haftstrafe verurteilt wurde. “Er hat mir meinen Sohn genommen”, wirft sie dem Gründer vor. “Er hat auch anderen die Söhne genommen und wurde zu nur 12 Jahren Haft verurteilt. Belgische Gefängnisse sind wie Hotels. Dies ist ein lächerliches Land.”

Er hat mir meinen Sohn genommen

Michael Delefortrie, der früher in Syrien kämpfte, erhielt drei Jahre Haft auf Bewährung. Sein Anwalt freut sich: “Für junge Leute, die nach Syrien gegangen sind, ist das ein klares Signal: Sie können zurückkehren. Sie müssen sich verantworten. Doch jene, die kein Blut an den Händen haben, können sich erneut in die Gesellschaft integrieren.” Unser Korrespondent Olaf Bruns ergänzt: “Die langen Gefängnissstrafen sollen auch der Abschreckung dienen – ein wichtiger Aspekt in dem Land Europas, das, umgerechnet auf die Bevölkerung, die meisten Dschihadisten im Irak und in Syrien zählt.”