May auf Malta - Keinen festen Platz in der EU-Runde

May auf Malta - Keinen festen Platz in der EU-Runde
Von Euronews
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Der Brexit.

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Der Brexit. Auch bei dem Gipfeltreffen auf Malta war er erneut ein Thema. Die britische Premierministerin Theresa May war nur im ersten Teil zugegen. Im zweiten Teil sprachen die 27 verbliebenen Staats- und Regierungschefs ohne sie über die Zeit nach dem Brexit.

May wird sich damit abfinden müssen, dass sie zwar auf der Gästeliste steht, aber keinen festen Platz in der Runde hat. Das Unterhaus in London stimmte dem Austritt aus der EU in den vergangenen Tagen zu, Großbritannien wird somit den gemeinsamen Binnenmarkt verlassen.

Der Regierungschef Maltas, Joseph Muscat, aber glaubt, dass die Briten keineswegs hart verhandeln werden.

“Ich verstehe, dass sich Theresa May zu Beginn der Verhandlungen unnachgiebig zeigen möchte. Doch verhandeln heißt, die Botschaft deutlich zu machen, dass es nicht hart auf hart geht.”

“Dass ausgerechnet hier auf Malta über den Brexit debattiert wird, ist nicht ohne Symbolik”, sagt unser Korrespondent James Franey. “Die Insel wurde 1964 von Großbritannien unabhängig. 12.000 Briten leben heute hier, es ist die größte ausländische Gemeinschaft des Landes. Das Wetter ist besser, das Essen ebenfalls. Und nicht zuletzt kommen die Briten nicht in Verlegenheit, eine Fremdsprache erlernen zu müssen, denn Englisch ist eine offizielle Sprache auf Malta.”

Colin Pilling war früher für die britische Luftwaffe tätig, er lebt bereits seit mehr als zwei Jahrzehnten auf Malta: “Was ich Theresa May vor allem sagen wollte, ist, dass sie die im Ausland lebenden Gemeinschaften der Briten sowie die im Vereinigten Königreich lebenden Ausländer nicht links liegen lassen darf. Werden die bilateralen Abkommen ungültig, verlieren wir Renten, Krankenversicherungen und die zusätzlichen Hilfen für das Leben hier. Das zählt zu den wichtigsten Dingen, die uns beunruhigen.”

Und der Brexit-Befürworter David Thomas meint: “Renten und Krankenversicherung sind eine Sache. Notwendig ist ein Abkommen mit den EU-Staaten, das es den in der EU lebenden Briten erlaubt, dort zu bleiben. Doch auch die Menschen aus der EU, die in Großbritannien leben, sollten dort bleiben können.”

Diese Fragen, die es bisher nie gegeben hat, und ihre Lösung, werden den Spitzenpolitikern Europas noch manche schlaflose Nacht bereiten.

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