Britischer Produzent lässt alte sowjetische Schmuggler-Technik wieder aufleben
Eine Live-Musikaufnahme im Europäischen Haus der Geschichte.
Doch es ist keine gewöhnliche Operation.
Die Musik wird mit Hilfe von Röntgenstrahlen aufgenommen.
Eine Technik, wie sie einst von sowjetischen Schmugglern genutzt wurde.
Auf diese Weise sei damals verbotener Jazz oder Rock 'n' Roll kopiert worden oder verbotene russische Musik, erklärt der Musikproduzent Stephen Coates.
Anschließend seien diese Röntgenaufnahmen dann über ein Vertriebsnetz verkauft worden.
Die russischen Schmuggler in den 60er Jahren wählten die Röntgentechnik, weil diese billig und leicht zugänglich war.
Vinyl gab es nicht im freien Verkehr, und der Schallplattendruck wurde staatlich kontrolliert.
Die Aufnahmen wurden Knochen-Platten genannt und kosteten etwa so viel wie ein Viertel Wodka.
Selbst wenn die Qualität zu wünschen übrig ließ, konnten Fans etwa drei Minuten ihrer Musik zuhören.
Doch die Sache flog auf, und die Röntgen-Produzenten landeten im Gefängnis.
Doch Coates wollte die Technik wiederbeleben.
Diese Kapitel sei in Russland längst vergessen. Einige Ältere würden sich vielleicht erinnern, doch als Kulturphänomen sei diese Technik vergessen.
Coates startete das Projekt vor sechs Jahren, als er eine der alten Aufnahmen auf einem Moskauer Flohmarkt entdeckte.
Was meinen heutigen Musik-Profis?
Gregory Frateur, Sänger der Gruppe Dez Mona:
Es klinge natürlich nicht perfekt, sow wie man es gwohnt sei.
Es klinge wie eine alte Dame - aber so habe er schon immer einmal klingen wollen.
Ein kleines Stück Kulturgeschichte.