Ein europaweites Projket befasst sich mit dem gesamten Lebenszyklus von Produkten.
In Russland und anderen Ostseeländern fördert ein europäisches Projekt Ökodesign. Ein umfassender Gestaltungsansatz für Kreislaufwirtschaft und Ressourcenverbrauch: EcoDesign Circle 4.0 war Teil des EU-Interreg-Programms im Ostseeraum.
Ökologischer Gestaltungsansatz
Die russische Stadt Sankt Petersburg nimmt an einem europäischen Projekt teil, bei dem Umweltschutzkriterien im Lebenszyklus einer Dienstleistung oder eines Produkts wichtig sind.
Zum Beispiel wurden Küchen nach diesem Gestaltungsansatz entwickelt. Das Projekt ermöglicht es dem Mittelstand im Ostseeraum, Ökodesign in ihre Arbeit miteinzubeziehen.
"Beim Ökodesign geht es um einen umfassenden Gestaltungsansatz, wie ein Produkt entwickelt wird, was daraus wird und wie es schließlich entsorgt wird", erklärt Marina Lebedeva, verantwortlich für den russischen Teil des Projekts EcoDesign Circle 4.0, Geschäftsführerin von Medina Art LLC .
In der ersten Möbelfabrik, die sich seit mehr als 75 Jahren auf maßgeschneiderte Küchen spezialisiert hat, werden auch umweltfreundlichere Modelle hergestellt. Dank Ökodesign werden Abfall und Produktionszeit reduziert - die Produktion einer Küche dauert nur noch 14 statt 21 Tagen. Ivan Khodenko, Leiter der technischen Abteilung der Ersten Möbelfabrik, sagt:
"Wir haben angefangen, mit neuen Materialien zu arbeiten, die auf dem Markt erhältlich sind, die recycelt werden können. Früher kauften wir Lacke, die man lediglich zwei oder drei Stunden lang verarbeiten konnte. Jetzt arbeiten wir mit Materialien, die man 24 Stunden verwenden kann, ohne sie wegwerfen zu müssen."
Im Ostseeraum begann die Beschäftigung mit der Kreislaufwirtschaft und Ökodesign 2016 mit dem EcoDesign Circle. Das europäische Projekt ist gewachsen und umfasst neben 8 EU-Partnern auch solche aus Nicht-EU-Anrainerstaaten wie Russland.
Das Gesamtbudget beträgt 2,78 Millionen Euro, wovon der Großteil aus der Kohäsionspolitik der EU stammt. Russland ist mit 42.000 Euro beteiligt
Ein Großteil der Umweltauswirkungen eines Produkts oder einer Dienstleistung wird bereits in der Designphase bestimmt. Im Gegensatz zur linearen Wirtschaft berücksichtigt dieser umfassende Produktionsansatz die Kreislaufwirtschaft und das Recycling.
Kreatives Denken ist gefragt
In der Praxis geschieht das in Form von Workshops wie diesem in Sankt Petersburg, der Hersteller und Designer für zwei Tage zusammenbrachte. In diesem Fall ging es darum, eine Gruppe von Menschen zu überzeugen: Politiker, Pollenallergiker, Reinigungsdienste, um ein Projekt für eine grüne Wand in der Stadt zu unterstützen.
"Das Seminar ist so aufgebaut, dass es sofort das kreative Denken anspricht, ein sehr modischer Begriff heutzutage", meint Tatiana Guseva, Direktorin einer Werbe- und Produktionsagentur. "In 17 Minuten haben wir 40 Möglichkeiten gefunden, um den Widerstand bestimmter Personengruppen auszuhebeln."
2020 erreichte das Projekt EcoDesign Circle das Finale der europäischen RegioStars Awards in der Kategorie "Kreislaufwirtschaft".