Entschädigung für Verlust und Schäden der Klimakrise: sollen reiche Industrienationen zahlen?
Der Klimawandel sorgt überall auf der Welt für Chaos.
Die am schlimmsten betroffenen Länder fordern von den reichsten Klimareparationen.
Soll der Westen zahlen?
Die globale Erderwärmung begann mit der industriellen Revolution, als in Europa erstmals in großem Stil fossile Energieträger verbrannt wurden.
Seit 1850 gelangten dadurch über 250 Milliarden Tonnen CO2 in die Atmosphere.
Einem Bericht aus dem Jahre 2020 zufolge ist der Globale Norden für 92% der zunehmenden Emissionen verantwortlich, während der Globale Süden unverhältnismäßig stark von der Klimakrise betroffen ist.
Einkommensschwache Länder fordern bedeutende Summen als Kompensation für die unwiderbringlichen Verluste die extreme Wetterphänomene anrichten.
Untersuchungen schätzen der Wert dieser Verluste auf $300 bis $600 Milliarden pro Jahr.
Mia Motley, Ministerpräsidentin von Barbados, erklärte beim COP21 Gipfel in Glasgow im vergangenen November:
“Das Versagen, die notwendige Finanzierung von Verlust und Schäden zu gewährleisten, wird in unseren Gesellschaften mit Leben und Existenzen gemessen. Das ist schlicht unmoralisch und ungerecht.”
Die EU und die USA ignorieren weiter die Kompensationsforderungen aus Furcht vor endlosen legalen und finanziellen Ansprüchen.
Ein weiteres Problem ist die Bestimmung der Kausalkette zwischen Zerstörung und menschenverursachtem Klimawandel.
Die Debatte um Verlust und Schäden verlief kontrovers und ergebnislos auf der COP26 Klimakonferenz.
Aber man kann damit rechnen, dass sie bei COP27 erneut und dringender auf der Tagesordnung stehen wird.