Flutkatastrophe 2021: Belgiens Wunde verheilt nur langsam

Chênée 2021 und ein Jahr später
Chênée 2021 und ein Jahr später Copyright Valentin Bianchi/AP Photo
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Von Stefan GrobePedro Sacadura
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Sehnsucht nach Frieden, immer noch, nach dem Sturm vor einem Jahr. Die traumatisierten Gemeinden Ostbelgiens kämpfen darum, sich von den Überschwemmungen zu erholen, bei denen mehr als 35 Menschen ums Leben kamen.

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Sehnsucht nach Frieden, immer noch, nach dem Sturm vor einem Jahr.

Die traumatisierten Gemeinden Ostbelgiens kämpfen darum, sich von den Überschwemmungen zu erholen, bei denen mehr als 35 Menschen ums Leben kamen. Im schwer betroffenen Chênée, einem Stadtteil von Lüttich, kämpft eine Frau immer noch um den Wiederaufbau ihres Hauses, ein Jahr nach der Tragödie.

Es gebe Probleme mit Versicherungsunternehmen, sagt sie. Einige Leute wurden fast gezwungen zu unterschreiben, ohne wirklich etwas zurückerstattet zu bekommen. Das wolle sie nicht. Sie habe alles verloren, einen großen Teil ihres Lebens verloren. Sie hoffe, dass ihre Versicherung dies berücksichtige.

Ein neues Kapitel aufzuschlagen, ist alles andere als einfach. Es gibt einen Mangel an Bauarbeitern inmitten explodierender Preise, sagen Selbsthilfegruppen.

Es gebe viele zusätzliche Probleme, sagt Charlotte Depierreux, Vorsitzende des Vereins Côté Solidarité. Man müssen bedenken, dass die Pandemie gerade erst vorüber sei, es gebe weitere Unwetter und den Krieg in der Ukraine. Diese Probleme kosteten die Kommunen viel Geld.

Überall sind heute noch zerstörte Straßen, Brücken und vom Wasser verschlungene Häuser zu sehen.

In Trooz waren Tausende von den Überschwemmungen schwer betroffen. Viele Menschen verließen den Ort für immer. Weiter östlich liegt Pepinster, wo bei den Unwettern sieben Menschen starben. Ein Teil des Stadtzentrums wurde abgerissen. Millionen Euro flossen in die Hoffnung auf bessere Tage.

Pepinster habe mit der wallonischen Regierung hart daran gearbeitet, weitere mögliche Überschwemmungen zu verhindern, die aufgrund des Klimawandels erneut auftreten könnten, so Bürgermeister Philippe Godin. Das Flussbett des Flusses Vesre sei ausgedehnt und temporäre Tauchgebiete seien geschaffen worden, um die Auswirkungen des Wassers abzufedern, wenn es ansteigt.

Auch ein Jahr später werden schwer getroffene belgische Städte wie Pepinster immer noch von Überschwemmungen heimgesucht. Doch versuchen sie, sich von zukünftigen Katastrophen zu erholen. Für die Bürger ist dies eine Wunde, deren Heilung lange dauern wird.

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