Brüssel will besser zugängliche und erschwingliche Medikamente

EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides bei der Vorstellung ihres Vorschlag zur Reform des Arzneimittelsektors
EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides bei der Vorstellung ihres Vorschlag zur Reform des Arzneimittelsektors Copyright Claudio Centonze/EU/Claudio Centonze
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Von Stefan GrobeGrégoire Lory
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Besser zugängliche und erschwingliche Medikamente - das ist das Ziel der EU-Kommission, die am Mittwoch ihren Vorschlag zur Reform des Arzneimittelsektors vorstellte. Ziel ist es, einen einheitlichen Arzneimittelmarkt zu schaffen, um die Ungleichheiten zwischen den Mitgliedstaaten zu verringern.

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Besser zugängliche und erschwingliche Medikamente - das ist das Ziel der Europäischen Kommission, die am Mittwoch ihren Vorschlag zur Reform des Arzneimittelsektors vorstellte.

Ziel ist es, einen einheitlichen Arzneimittelmarkt zu schaffen, um die Ungleichheiten zwischen den Mitgliedstaaten zu verringern.

EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides: "Während die Patienten in den westlichen und größeren Mitgliedstaaten heute Zugang zu 90 Prozent der neu zugelassenen Arzneimittel haben, sind es im östlichen Teil der EU und in kleineren Mitgliedstaaten nur zehn Prozent. Und es gibt EU-Bürger, die zwischen vier Monaten und mehr als zwei bis drei Jahren auf diese Arzneimittel warten müssen".

Hier sind einige der vorgeschlagenen Maßnahmen:

-Verkürzung des Zeitraums für die Bewertung von Arzneimitteln von derzeit durchschnittlich 400 Tagen auf 180 Tage.

- Erleichterung des Markteintritts von Generika.

- Und als Anreiz für den Sektor könnten innovative Produkte unter bestimmten Bedingungen von einer längeren Exklusivität von bis zu zwölf Jahren profitieren.

Der umstrittenste Vorschlag betrifft die Suche nach neuen Antibiotika und die Einführung eines übertragbaren Exklusivitätsgutscheins. Als Gegenleistung für eine Entwicklungsleistung würde ein Unternehmen eine einjährige Verlängerung eines Patents erhalten, das es für ein anderes Medikament besitzt, oder es könnte diesen Titel sogar an ein anderes Unternehmen weiterverkaufen.

Schließlich möchte die Kommission auch die Versorgungssicherheit gewährleisten. Für die europäischen Verbraucher muss die Behebung von Engpässen Priorität haben.

Monique Goyens, Generaldirektorin des Europäischen Verbraucherschutzverbandes (BEUC): "In neun von zehn Fällen von Arzneimittelknappheit handelt es sich um verschriebene Medikamente, also nicht um Komfortmedikamente, die der Verbraucher in der Apotheke kauft, sondern um Medikamente, die ihm von einem Arzt verschrieben wurden, weil er einen therapeutischen Bedarf hatte. In diesen Fällen ist fast die Hälfte der Verbraucher, denn wir haben Studien und Umfragen durchgeführt, im Falle einer Verknappung auf Schwierigkeiten gestoßen."

Die Kommission schlägt die Einführung von Frühwarnungen der Unternehmen im Falle einer Verknappung vor. Außerdem will sie eine Liste kritischer Arzneimittel erstellen und so Schwachstellen in den Lieferketten aufdecken.

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