EU-Energiewende mal anders: 50 % aller Solarmodule sind noch nicht installiert

Am 1\. April 2022 werden Solarmodule in einer schwimmenden Photovoltaikanlage auf einem See in Haltern, Deutschland, installiert.
Am 1\. April 2022 werden Solarmodule in einer schwimmenden Photovoltaikanlage auf einem See in Haltern, Deutschland, installiert. Copyright AP Photo/Martin Meissner
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Von Euronews
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Dieser Artikel wurde im Original veröffentlicht auf Englisch

In Europa lagern unzählige ungenutzer Solarmodule. Die könnten längst installiert sein.

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Folgt man einem Bericht von "Freedom from Fossil Fuels" von Rystad Energy, dann lagern in der Europäischen Union 40 Gigawatt (GW) Solarpaneele ungenutzt. Das entspricht der Menge, die 2022 in den 27 Ländern der EU installiert sein wird.

Würden diese Paneele installiert, könnten sie sieben Milliarden Kubikmeter fossiles Gas ersetzen. Bis zum Ende des Jahres dürfte die Menge auf 15 Milliarden Kubikmeter ansteigen. Rystad Energy prognostiziert, dass die Zahl der gelagerten Paneele bis dahin auf 100 GW ansteigen wird. Für das Energieforschungsunternehmen ist dies ein Beweis dafür, dass es bei der Installation von Solaranlagen "erhebliche Engpässe und Hindernisse" gibt.

"Die europäischen Länder müssen die Ausbildungsprogramme für Installateure von Solarmodulen ausweiten, Engpässe im Stromnetz beseitigen und bürokratische Prozesse straffen, damit die Solarmodule so schnell wie möglich aus den Lagerhäusern auf die Dächer von Häusern und Unternehmen gebracht werden können", so Tara Connolly, "Beyond Fossil Fuels Campaigner". "Dies sollte die oberste Priorität für die Regierungen in ganz Europa sein, um die Emissionen zu senken und Europa schnell vom Gas wegzubringen."

Die EU hat sich verpflichtet, bis Mitte des Jahrhunderts CO2-neutral zu werden. Dazu beschleunigt sie ihre Energiediversifizierung weg von fossilen Brennstoffen aufgrund des russischen Krieges in der Ukraine.

Vor der Aggression gegen die Ukraine lieferte Russland 40 Prozent der Erdgaseinfuhren der EU sowie etwa ein Viertel der Öleinfuhren und 70 Proznet der Kohlelieferungen. Seitdem hat die EU jedoch ein Embargo gegen den größten Teil des russischen Öls und der Kohle verhängt und die Einfuhren von russischem Gas drastisch reduziert und wandte sich alternativen Lieferanten zu.

Seitdem sind die Gaslieferungen über die Nord-Stream-Pipelines nach Westeuropa unterbrochen. Das hat die EU dazu veranlasst, ihr Ziel für den Einsatz erneuerbarer Energien bis 2030 auf 42,5 Prozent zu verdoppeln, wobei die Mitgliedstaaten aufgefordert sind, den bürokratischen Aufwand für solche Projekte zu verringern.

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