NewsletterNewslettersEventsVeranstaltungenPodcasts
Loader
Finden Sie uns
WERBUNG

Dänemark: Späterer Unterrichtsbeginn soll Lernergebnisse verbessern

Die Initiative hat sich in den letzten zwei Jahren schnell im ganzen Land verbreitet.
Die Initiative hat sich in den letzten zwei Jahren schnell im ganzen Land verbreitet. Copyright Roselyne Min
Copyright Roselyne Min
Von Roselyne MinHelika Leinus
Zuerst veröffentlicht am
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Ein späterer Unterrichtsbeginn kommt dem Biorhythmus der Schüler entgegen und soll auch deren Lernergebnisse verbessern.

WERBUNG

In Dänemark haben 20 Schulen spätere Anfangszeiten eingeführt. Das soll nicht nur das Wohlbefinden der Schüler verbessern, sondern auch ihre Lernergebnisse.

"Alles begann damit, dass ich Chris MacDonalds Buch "Non-Negotiable" las, in dem er über das Wohlbefinden junger Menschen im Zusammenhang mit dem Schlaf spricht. Dann dachte ich: In dänischen Schulen treffen wir uns immer um 8 Uhr. Warum tun wir das?", erläutert die Direktorin der Th. Langs Skole, Tine Agerholm Kristiansen.

Jugendliche haben einen anderen circadianen Rhythmus als Erwachsene, sagen die Experten.

"Bevor wir aufwachen, schüttet unser Körper Cortisol aus. Das ist ein Stresshormon, das uns aufweckt und uns auf den Tag vorbereitet, und diese Ausschüttung findet bei Teenagern später statt", weiss Cathrine Wimmelmann, ihres Zeichen Leitende Forscherin im Zentrum für Gesundheit im Kindesalter.

Den dänischen Gesundheitsbehörden zufolge sollten Jugendliche 8 bis 10 Stunden pro Tag schlafen, aber in Dänemark schlafen fast 60 Prozent der 15-Jährigen weniger.

"Man liegt und dreht und wendet sich für eine lange Zeit, vielleicht ein oder zwei Stunden, und kann nicht einschlafen. Aber wenn man eine Stunde später ins Bett geht, bekommt man eine bessere Schlafqualität und man schläft schneller ein", meint Rasmus. Der 15-jährige ist Schüler an der Th. Langs Skole in Silkeborg.

Die Initiative hat sich in den vergangenen zwei Jahren rasch im ganzen Land verbreitet.

"Den Kindern geht es sehr gut, und sie haben viel mehr Energie vor Beginn der ersten Unterrichtsstunde als vorher", findet Kennet Hallgren, Schulleiter der Taastrup Realskole.

Der 13-jährigen Siebtklässlerin Lina gefällt die neue Schulanfangszeit sehr gut: "Man kann länger schlafen. Jetzt bin ich in der Schule konzentrierter und kann mehr lernen".

Obwohl die Schule erst um 9 Uhr anfängt, sollte sie nicht später enden.

"Wir sehen, dass viele Schulen dies tatsächlich umsetzen. Sie finden die Stunden. Sie spielen ein wenig mit dem Stundenplan herum", hat Eva Molin, Projektleiterin bei Just Human herausgefunden.

Experten unterstützen die Initiative, sprechen aber auch Warnungen aus: "Meine Sorge ist die schnelle technologische Entwicklung. Wir wissen nicht, ob die Auswirkungen der sozialen Medien und weiterer Technologie über einen längeren Zeitraum anhalten werden", meint Cathrine Wimmelmann, Leitende Forscherin im Zentrum für Gesundheit im Kindesalter.

Etwa sieben Gemeinden in Dänemark führen derzeit aktive Diskussionen über die Unterstützung von Schulen bei der Einführung späterer Anfangszeiten. Es gibt jedoch nach wie vor ein Hin und Her zwischen der Umsetzung von Änderungen auf der Grundlage bestehender wissenschaftlicher Erkenntnisse und der Unterstützung neuer Experimente, die weitere Erkenntnisse liefern könnten.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Problematische Smartphone-Nutzung von Teenagern wird mit Angst, Depression und Schlaflosigkeit in Verbindung gebracht

Spanien geht hart gegen die Nutzung von Mobiltelefonen in Schulen vor

Italienische Schulen: Klopapier ist Elternsache!