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Wer ist Santiago Abascal - neuer Chef von Europas Rechtsextremen?

Santiago Abascal (ARCHIV)
Santiago Abascal (ARCHIV) Copyright  Alex Brandon/Copyright 2024 The AP. All rights reserved.
Copyright Alex Brandon/Copyright 2024 The AP. All rights reserved.
Von Jesús Maturana
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Santiago Abascal, Vorsitzender der Vox-Partei, hat sich zu einer der einflussreichsten Persönlichkeiten in der zeitgenössischen spanischen Politik entwickelt und steht für die Rechtsextremen in Spanien.

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Santiago Abascal wurde 1976 in Bilbao geboren und schloss sein Studium an der Universität von Deusto ab, wo er 2003 seinen Abschluss als Soziologe machte. Er hat vier Kinder und ist in zweiter Ehe mit Lidia Bedman verheiratet, einer einflussreichen Social-Media-Influencerin mit mehr als 240.000 Followern auf Instagram.

Abascals politische Karriere und seine Fähigkeit, konservative Kreise zu mobilisieren, haben die politische Landschaft Spaniens in den letzten zehn Jahren erheblich verändert. Auch im intellektuellen Bereich hat Abascal mit der von ihm 2006 gegründeten Stiftung zur Verteidigung der spanischen Nation (Denaes) und der Stiftung Disenso, deren Präsident er ist, seine Spuren hinterlassen.

Santiago abascal dando un mitin político (ARCHIVO)
Santiago abascal dando un mitin político (ARCHIVO) Manu Fernandez/Copyright 2024 The AP. All rights reserved.

Politische Laufbahn: zunehmend rechtslastig

Abascal begann seine politische Laufbahn 1994 in der Partido Popular ( PP), wo er verschiedene verantwortungsvolle Positionen innehatte, unter anderem im Provinzausschuss von Álava und als Vorsitzender der Jugendorganisation der Partei.

Da er jedoch mit der Politik des damaligen Ministerpräsidenten Mariano Rajoy nicht einverstanden war, insbesondere in Fragen der ETA und der katalanischen Unabhängigkeit, verließ er 2013 die PP.

Der Wendepunkt in Abascals Karriere kam mit der Gründung von Vox, der rechtsextremen Partei, deren Vorsitzender er ist und die die spanische politische Szene verändert hat. Unter seiner Führung erreichte Vox 2018 einen historischen Meilenstein, indem sie in Andalusien ins Parlament einzog und damit die erste Partei ihrer Ideologie wurde, die seit 1975 regionale Sitze gewann.

Santiago Abascal tras las elecciones en 2023 (ARCHIVO)
Santiago Abascal tras las elecciones en 2023 (ARCHIVO) Andrea Comas/Copyright 2023 The AP. All rights reserved

Abascals Einfluss in der spanischen Politik spiegelt sich in seiner Fähigkeit wider, seine Anhänger zu mobilisieren und eine öffentliche Debatte anzustoßen. Experten weisen zwar darauf hin, dass seine Anhängerschaft im Vergleich zur Gesamtbevölkerung relativ begrenzt ist, doch sein Einfluss auf den nationalen politischen Diskurs ist erheblich.

Seine Führung von Vox, die bis 2028 verlängert wurde, hat maßgeblich dazu beigetragen, die Partei als relevanten Akteur in der spanischen Politik zu etablieren, auch wenn Analysten der Meinung sind, dass die PP die dominierende Kraft im Mitte-Rechts-Spektrum bleibt.

Die von ihm geführte Partei hat es geschafft, sich als dritte politische Kraft im spanischen Abgeordnetenhaus zu positionieren und bei den Wahlen im vergangenen Jahr 33 Sitze zu erringen. Darüber hinaus ist es Vox gelungen, in Regionen wie der Comunidad Valenciana, der Extremadura und den Balearen an Regionalregierungen in Koalition mit der PP teilzunehmen.

Politische Vision und internationale Ausstrahlung

Abascal con la presidenta italiana Giorgia Meloni (ARCHIVO)
Abascal con la presidenta italiana Giorgia Meloni (ARCHIVO) Roberto Monaldo/LaPresse

Abascal hat ein Netz von internationalen Allianzen mit prominenten Konservativen und Rechtspopulisten aufgebaut, darunter Verbindungen zu Donald Trump, Meloni, Javier Milei und Viktor Orbán. Seine politische Vision konzentriert sich hauptsächlich auf:

  • Verteidigung der nationalen Einheit
  • Kontrolle der Migration
  • Reform der europäischen Institutionen

Im vergangenen Sommer organisierten sie eine Vox VIVA24-Kundgebung, bei der unter anderem wichtige rechtsextreme Persönlichkeiten wie Milei, der bereits Präsident von Argentinien ist, und Viktor Orbán zu sehen waren.

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