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Bertelsmann-Umfrage: USA nicht mehr wichtigster Verbündeter für fast die Hälfte der EU-Bürger

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Von Alessio Dell'Anna
Zuerst veröffentlicht am Zuletzt aktualisiert
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Eine neue Umfrage zeigt, dass die EU-Bürger den USA immer skeptischer gegenüberstehen und der Meinung sind, es sei an der Zeit, dass die EU ihre eigene Außenpolitik verfolgt und die Beziehungen zu Washington reduziert.

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Eine aktuelle Umfrage der Bertelsmann Stiftung zeigt, dass sich immer mehr EU-Bürger von den USA als zentralem Verbündeten distanzieren.

Rund 49 % der Befragten gaben an, dass Washington nicht mehr ihr wichtigster Partner ist. Stattdessen bevorzugen sie Länder wie das Vereinigte Königreich (13 %) oder sogar China (10 %).

Belgien ist das am stärksten US-skeptische Land in der EU: Nur 43 % sehen die USA als wichtigsten militärischen Partner. Im Gegensatz dazu weist Polen mit 65 % die höchste Zustimmung zur transatlantischen Partnerschaft auf. Gleichzeitig meldete Italien mit 13 % die höchste Pro-China-Quote unter den EU-Staaten.

Demografisches und politisches Profil der US-Skeptiker

Die Umfrage zeichnet ein klares Profil der US-Skeptiker: Sie sind überwiegend zwischen 18 und 35 Jahre alt, verfügen über ein niedrigeres Bildungsniveau, sind politisch eher links orientiert und leben häufig in ländlichen Gebieten.

Im Gegensatz dazu neigen pro-amerikanische Europäer dazu, älter als 55 Jahre zu sein, ein höheres Bildungsniveau zu haben, politisch Mitte-Rechts orientiert zu sein und in städtischen Gebieten zu leben.

Europäer wollen weniger Zusammenarbeit mit den USA

Eine Mehrheit von 63 % der Europäer, mit Ausnahme Polens, ist der Ansicht, dass die EU ihre Zusammenarbeit mit den USA reduzieren und eine unabhängigere Außenpolitik verfolgen sollte.

Besonders ausgeprägt ist diese Haltung in der Außenpolitik: 73 % der Befragten fordern eine aktivere Rolle der EU in internationalen Angelegenheiten.

"Dieser deutliche Meinungsumschwung bestätigt, dass die europäischen Staats- und Regierungschefs mehr für die europäische Sicherheit tun müssen", betont Isabell Hoffmann, Europaexpertin der Bertelsmann Stiftung.

Trotz wachsender Skepsis gegenüber den USA bleibt die NATO für 64 % der Europäer der wichtigste Eckpfeiler der internationalen Sicherheit.

Allerdings zeigt die Umfrage, dass jüngere Menschen seltener der Meinung sind, dass die NATO den Frieden in Europa schützt. Sie glauben häufiger, dass internationale Beziehungen von Wettbewerb statt von Zusammenarbeit geprägt sind.

Was ist nach Ansicht der Europäer die größte Bedrohung für die Sicherheit?

Die größte Bedrohung für die europäische Sicherheit sehen 25 % der Befragten in unkontrollierten Grenzen, gefolgt von Terrorismus (21 %), Cyberangriffen (19 %), ausländischer Aggression (18 %) und organisiertem Verbrechen (17 %).

Frankreich und Polen fürchten unkontrollierte Grenzen am meisten, während Polen auch die größte Sorge vor einem Angriff eines ausländischen Aggressors hat.

Cutter • Mert Can Yilmaz

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