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Vergewaltigungsprozess in Frankreich: 20 Jahre Haft für Haupttäter Dominique Pelicot

Gisèle Pélicot wurde von ihrem Ehemann unter Medikamente gesetzt und fremden Männern zur Vergewaltigung angeboten
Gisèle Pélicot wurde von ihrem Ehemann unter Medikamente gesetzt und fremden Männern zur Vergewaltigung angeboten Copyright  Lewis Joly/AP
Copyright Lewis Joly/AP
Von Heilika Leinus
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Der Franzose Dominique Pelicot ist in einem Vergewaltigungsprozess zu 20 Jahren Haft verurteilt worden. Das ist in Frankreich die Höchststrafe für Vergewaltigungsdelikte.

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Dominique Pelicot hatte seine damalige Frau Gisèle fast zehn Jahre lang immer wieder mit Medikamenten betäubt. Anschließend hatte er sie missbraucht und von Fremden vergewaltigen lassen, die er im Internet kennengelernt hatte. Nun wurde er zur Höchststrafe von 20 Jahren Haft verurteilt.

Neben ihm wurden 50 weitere Männer wegen Vergewaltigung oder sexueller Nötigung verurteilt. Sie wurden zu 3 bis 15 Jahren Haft verurteilt. Zuvor hatten Aktivistinnen 20 Jahre Haft für alle Angeklagten verlangt.

Gisèle Pelicot will anderen Vergewaltigungsopfern helfen

Vor dem Gerichtssaal bedankte sich Gisèle Pelicot bei den Reportern für ihre Unterstützung. "Ich möchte den Menschen, die mich während dieser Tortur unterstützt haben, meinen tiefen Dank aussprechen. Ihre Botschaften haben mich tief bewegt und mir die Kraft gegeben, jeden Tag zurückzukommen und diese langen täglichen Anhörungen zu überstehen", sagte sie vor den Kameras.

Gisèle Pelicot betonte, dass sie hofft, mit der Veröffentlichung ihrer Geschichte anderen Vergewaltigungsopfern helfen zu können. "Schließlich denke ich auch an all die unbekannten Opfer, deren Geschichten nicht erzählt werden. Ich möchte, dass Sie wissen, dass wir den gleichen Kampf führen", sagte sie, nachdem das Gericht ihr Urteil bekanntgegeben hatte.

Änderung des Strafrechts wieder angestoßen

Der Prozess löste in ganz Frankreich Kundgebungen zur Unterstützung von Gisèle Pelicot aus. Vor der Bekanntgabe des Gerichturteils versammelten sich viele Menschen vor dem Gerichtsgebäude in Avignon und jubelten als Reaktion auf das Urteil.

Der Prozess löste eine breitere Debatte über die Einwilligung für sexuelle Handlungen aus. Aktivisten fordern eine Gesetzesänderung, laut dem jeder Sex ohne ausdrückliche Zustimmung als Vergewaltigung betrachtet würde. In Spanien gibt es bereits die sogenannte "Nur ja heißt ja"-Regelung. 

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