Wenige Wochen nach dem Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt ist die Zahl der Todesopfer von fünf auf sechs gestiegen.
Nach dem Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt am 20. Dezember des vergangenen Jahres ist die Zahl der Todesopfer von fünf auf sechs gestiegen. Der Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Naumburg, Klaus Tewes, bestätigte gegenüber der Bild-Zeitung, dass eine 52-jährige Frau ihren Verletzungen erlegen sei. Sie sei an den Folgen des Anschlags gestorben.
Offiziellen Angaben zufolge wurden bei dem Anschlag, bei dem Taleb A. mit einem Auto in den Weihnachtsmarkt raste, fast 300 Menschen verletzt und sechs Menschen getötet. Unter den Toten ist auch ein 9-jähriger Junge.
Was wissen wir über Taleb A.?
Taleb A., ein 50-jähriger Mann aus Saudi-Arabien, sitzt derzeit in Untersuchungshaft. Medienberichten zufolge war er zwischen 2022 und 2024 in sieben Ermittlungsverfahren verwickelt, darunter Drohungen gegen einen ehemaligen Anwalt und dessen Umfeld, wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) und die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichten. Dies führte im Oktober 2024 zu einer polizeilichen Gefährderansprache.
A. arbeitete seit 2020 als Stationsarzt im Maßregelvollzug Bernburg, wo er suchtkranke Straftäter betreute. Die Gefährderansprache fand an seinem Arbeitsplatz statt. Dennoch informierte die Polizei den Arbeitgeber, das Gesundheitsunternehmen Salus, nicht über die Hintergründe, wie eine Sprecherin gegenüber der dpa bestätigte.
Laut dem Focus hat die Generalstaatsanwaltschaft Naumburg eine Untersuchung eingeleitet, um die Schuldfähigkeit von Taleb A. mithilfe eines Gutachtens zu klären.
Seit dem Anschlag: Erhöht rassistisch-motivierte Angriffe in Magdeburg
In Magdeburg häufen sich seit dem Anschlag rassistisch motivierte Angriffe auf Menschen mit Migrationshintergrund. Nach Angaben der Polizei gab es allein im neuen Jahr bereits drei bestätigte Vorfälle, darunter Beleidigungen, körperliche Übergriffe und eine Hakenkreuz-Schmiererei. Zudem wird über Drohbriefe an Familien mit Migrationshintergrund ermittelt, berichtet der MDR.