Der Juliana-Kanal wird tiefer und breiter gegraben, damit größere Schiffe ihn passieren können. Dafür ist er seit Monaten trockengelegt.
In der niederländischen Provinz Limburg hatten Anwohner am Wochenende die seltene Gelegenheit, auf dem Grund eines trockengelegten Kanals zu laufen.
Seit Monaten hatten sie die Arbeiten am Julianakanal aus der Ferne beobachtet. Die 3.600 Eintrittskarten für einen Tag der offenen Tür waren innerhalb kürzester Zeit ausverkauft.
"Es ist alles größer und breiter und tiefer, als man von der Brücke aus sehen kann", staunt eine Frau. "Das sind Projekte, die man einfach nie wieder erlebt. Das ist etwas, das nur einmal in tausend Jahren passiert", so eine andere junge Frau.
Die 36 Kilometer lange, künstlich angelegte Wasserstraße zwischen Maastricht und Maasbracht ist eine stark befahrene Schifffahrtsroute zwischen Häfen in den Niederlanden, Belgien und Frankreich.
Der Weg führte die Interessierten vier Kilometer entlang der trockengelegten Kanalstrecke. Ein Mann erklärt: "Das muss man einmal erlebt haben. Und ich will auch sehen, wie das Wasser kommt. Aber das ist nicht vor April."
Besucher, die gehofft hatten, einen Schatz zu finden, wurden enttäuscht. Suzanne Maas vom Ministerium für Infrastruktur und Wasser-Management berichtet von den Bauarbeiten.
"Am Ende haben wir nichts gefunden. Zumindest nichts von Wert. Ein altes Auto und ein paar alte Fahrräder. Eigentlich eine Menge ausrangierter alter Fahrräder. Und einen Tresor, mit einem Loch drin, den die Diebe schon geöffnet hatten. Aber da war nichts mehr von Wert drin, nein."
Der Juliana-Kanal, ein Großprojekt, wird tiefer und breiter gegraben, damit größere Schiffe ihn passieren können. Um ihn trocken zu legen, wurde ein Damm gebaut, über den 1,9 Milliarden Liter Wasser langsam abfließen können. Die Arbeiten dauern Monate an und sollen in diesem Frühjahr abgeschlossen werden.