CDU-Chef und Sieger der Bundestagswahl Friedrich Merz ist nach Paris gereist, um den französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron zum Abendessen zu treffen. Nach eigenen Angaben flog er zuversichtlich zurück nach Berlin.
Nur drei Tage nach der Bundestagswahl ist Friedrich Merz, der Chef der siegreichen CDU/CSU nach Paris gereist. Damit signalisiert Merz deutlich, dass die deutsch-französische Achse angesichts der sich rapide verschlechternden transatlantischen Beziehungen dringend wiederbelebt werden muss.
Er war am Mittwoch gegen 20 Uhr bei Macron eingetroffen und verbrachte mehrere Stunden im Präsidentenpalast in der französischen Hauptstadt und schrieb anschließend auf deutsch und französisch auf X:
"Vielen Dank, lieber Emmanuel Macron, für Deine Freundschaft und Dein Vertrauen in die deutsch-französischen Beziehungen. Zusammen können unsere Länder Großes für Europa erreichen."
Nach Angaben aus CDU-Kreisen soll die Atmosphäre des Gesprächs freundschaftlich gewesen sein.
Für Emmanuel Macron, der gerade von einer Reise nach Washington und Gesprächen mit Präsident Donald Trump zurückgekehrt war, scheint es ebenso wichtig zu sein, den voraussichtlichen nächsten deutschen Bundeskanzler bereits in seine europäische Krisendiplomatie einzubinden.
Zuvor hatte Macron die EU-Staats- und Regierungschefs über seine Gespräche mit US-Präsident Donald Trump unterrichtet. Er hatte den bisherigen deutschen Oppositionsführer Merz zum ersten Mal im Dezember 2023 im Élysée-Palast empfangen. Seitdem hat Merz sein gutes Verhältnis zu Macron betont.
Unter der Kanzlerschaft von Angela Merkel galten die deutsch-französischen Beziehungen als ausgesprochen zugewandt. Unter Bundeskanzler Olaf Scholz galt das Verhältnis als erkaltet.