Eine der größten Herausforderungen, vor denen der Sektor heute steht: Wer gehört zur nächsten Generation von Landwirten?
Jedes Jahr versammeln sich Tausende von Landwirten in Paris zu einer der größten Landwirtschaftsmessen Europas, auf der Vieh, Produkte und Werkzeuge vorgestellt werden. Das ist eine Gelegenheit, die Arbeit der französischen Landwirte und ihre Anliegen zu präsentieren.
Eine der größten Herausforderungen, vor denen der Sektor heute steht: Wer gehört zur nächsten Generation von Landwirten? Auf jeden Landwirt, der einen Hof übernimmt, kommen drei, die aufgeben.
"Zu anspruchsvoll, zu viele Probleme und viel Arbeit"
Der 20-Jährige Jazon wollte zwar Landwirt werden, hat diesen Traum aber schnell wieder aufgegeben. "Irgendwann hatte ich, während meines Fachabiturs die Idee, Landwirt zu werden. Denn ich habe meine Lehre auf einem Bauernhof gemacht, wo ich eine Partnerschaft mit meinem Chef hätte eingehen können. Aber das habe ich nicht gemacht, weil es mir zu anspruchsvoll war, zu viele Probleme und zu viel Arbeit."
Das ist eine weit verbreitete Befürchtung vieler Auszubildenden in der Landwirtschaftsschule, sagt Severine Cassel, Koordinationslehrerin an einer landwirtschaftlichen Oberschule. "Wenn man einen Bauernhof übernimmt, muss man viel investieren. Es ist ein lebenslanger Kredit über 25 bis 30 Jahre. Die Banken unterstützen dich manchmal nicht. Hinzu kommt der Druck, den der Beruf mit sich bringt: Man muss viel arbeiten. Und das kann junge Leute demoralisieren, die eine Familie gründen und ein Leben abseits des Hofes führen wollen."
Lucie ist mit Leidenschaft dabei
Andere lassen sich von den niedrigen Löhnen und den langen Arbeitszeiten nicht entmutigen, wie Lucie, die gerne den Hof ihres Vaters übernehmen würde. Lucie, Studentin an einer Landwirtschaftsschule, sagt: "Das überlegt man sich, das ist klar. Aber ich sage mir, dass mich das nicht aufhalten wird, weil ich mit Leidenschaft dabei bin."
In den letzten 40 Jahren ist die Zahl der landwirtschaftlichen Arbeitskräfte in Frankreich um 75 % zurückgegangen. Die Notwendigkeit eines Generationswechsels ist dringender denn je.