Newsletter Newsletters Events Veranstaltungen Podcasts Videos Africanews
Loader
Finden Sie uns
Werbung

Brief an Orbán: EU-Ratspräsident Costa räumt Uneinigkeit in Sachen Ukraine ein

Der Präsident des Europäischen Rates Antonio Costa und der ungarische Regierungschef Viktor Orbán
Der Präsident des Europäischen Rates Antonio Costa und der ungarische Regierungschef Viktor Orbán Copyright  AP Photo/Nicolas Tucat
Copyright AP Photo/Nicolas Tucat
Von Eleonora Vasques
Zuerst veröffentlicht am
Diesen Artikel teilen Kommentare
Diesen Artikel teilen Close Button

In einem Brief an den ungarischen Regierungschef Viktor Orbán räumt EU-Ratspräsident Antonio Costa Meinungsverschiedenheiten über den Weg zum Frieden in der Ukraine ein, pocht aber auf "starke Sicherheitsgarantien" der EU für das Land.

WERBUNG

Der Präsident des Europäischen Rates, António Costa, räumt in seinem Schreiben an Viktor Orbán vom 3. März, das Euronews vorliegt, Divergenzen über den Ansatz der EU bezüglich der Ukraine - "Frieden durch Stärke" - ein, betont jedoch, dass die Union sich auf Diskussionen vorbereiten und zu starken Sicherheitsgarantien beitragen müsse. Zum Thema Ukraine ist ein EU-Sondergipfel am 6. März geplant.

"Was die Ukraine betrifft, so wollen wir alle den russischen Angriffskrieg mit einem 'Waffenstillstand und einem nachhaltigen Frieden' beenden. Ich stelle jedoch fest, dass es unterschiedliche Auffassungen über den Weg zum Frieden und insbesondere über den Ansatz "Frieden durch Stärke" gibt. Dennoch sind wir uns über das zentrale Ziel einig, einen dauerhaften Frieden zu erreichen", schreibt Costa in seinem Brief.

Er reagierte damit auf ein Schreiben, das der ungarische Regierungschef am 1. März an ihn gerichtet hatte. In diesem plädiert Orbán dafür, dass die EU nach US-Vorbild "direkte Gespräche mit Russland über einen Waffenstillstand und einen dauerhaften Frieden in der Ukraine" aufnehmen solle. Orbán verweigert darin indirekt schon im Vorfeld des Sondergipfels seine Zustimmung zum Entwurf der geplanten Abschlusserklärung, da es "strategische Differenzen" im jeweiligen Ansatz gegenüber der Ukraine gebe, die nicht "durch Ausarbeiten von Entwürfen oder Kommunikation" überbrückt werden könnten. Stattdessen solle die EU auf die Abschlusserklärung verzichten.

Brief des ungarischen Regierungschefs Viktor Orbán an den Präsidenten des Europäischen Rats, Antonio Costa
Brief des ungarischen Regierungschefs Viktor Orbán an den Präsidenten des Europäischen Rats, Antonio Costa Schreiben liegt Euronews vor

"Mit Blick auf die Zukunft müssen wir auf das Ergebnis von Präsident Trumps Bemühungen, Russland zu Friedensverhandlungen zu drängen, vorbereitet sein, indem wir mit unseren transatlantischen Verbündeten zusammenarbeiten", so Costa in dem Brief. "Die EU sollte sich auch darauf vorbereiten, an den Gesprächen teilzunehmen, um einen gerechten und dauerhaften Frieden zu erreichen. Damit der Frieden von Dauer ist, müssen wir außerdem zu starken Sicherheitsgarantien für die Ukraine beitragen. Ich erwarte, dass wir uns darauf einigen können, entsprechend zu handeln."

Brief von EU-Ratspräsident Antonio Costa an Ungarns Ministerpräsidenten Viktor Orbán
Brief von EU-Ratspräsident Antonio Costa an Ungarns Ministerpräsidenten Viktor Orbán Schreiben liegt Euronews vor

Der Präsident des Europäischen Rates hatte den Sondergipfel für Donnerstag, den 6. März, schon vor dem Eklat zwischen den Präsidenten Selenskyj und Trump einberufen. Dort soll der Beitrag der EU zur Verteidigung der Ukraine erörtert werden. Da die ersten Verhandlungen der USA mit Russland über eine Beilegung des Konflikts in Saudi-Arabien ohne Beteiligung der Ukraine oder Europas geführt wurden, wollen die Europäer eine gemeinsame Linie für ihren eigenen Handlungsspielraum finden. Wie sich jedoch an Orbán Einwänden zeigt, sind unter den Mitgliedsstaaten noch einige Differenzen zu überwinden.

Zu den Barrierefreiheitskürzeln springen
Diesen Artikel teilen Kommentare

Zum selben Thema

Ukraine-Krieg: Präsident Selenskyj führt "konstruktives Gespräch" mit Friedrich Merz

Ministerpräsident Orbán: Ungarn wird entscheiden, ob die Ukraine EU-Mitglied wird

Nach Veto-Drohung: Ungarn stimmt Verlängerung der EU-Sanktionen gegen Russland zu