Dem deutschen Automobilhersteller wurde 2015 vorgeworfen, die Software für die Motorsteuerung manipuliert zu haben, damit Dieselfahrzeuge die Abgastests bestehen.
Vier ehemalige Führungskräfte von Volkswagen sind wegen ihrer Rolle im sogenannten "Dieselgate"-Skandal, der die Automobilindustrie vor zehn Jahren erschütterte, des Betrugs für schuldig befunden worden.
Die Richter der Wirtschaftsstrafkammer in Braunschweig verurteilten den ehemaligen Leiter der Dieselentwicklung zu viereinhalb Jahren Gefängnis und den Leiter der Antriebselektronik zu zwei Jahren und sieben Monaten.
Die beiden anderen Angeklagten erhielten Bewährungsstrafen von 15 Monaten und 10 Monaten. Alle vier waren bei dem Autohersteller für verschiedene Aspekte der Motorentechnik verantwortlich.
Der Skandal begann im Jahr 2015, als die US-Umweltschutzbehörde einen Bescheid über einen Verstoß ausstellte.
Sie warf dem Unternehmen vor, die Software für die Motorsteuerung so manipuliert zu haben, dass Dieselautos die Abgastests bestanden, obwohl sie in Wirklichkeit viel mehr Schadstoffe ausstießen, wenn sie gefahren wurden.
Der Skandal war eine große Krise für das Unternehmen, das seither mehr als 33 Milliarden Euro an Bußgeldern und Entschädigungen an Fahrzeugbesitzer gezahlt hat.
Doch trotz des Urteils nach einem vierjährigen Prozess ist die Geschichte damit noch lange nicht zu Ende.
Gegen das Urteil vom Montag kann innerhalb einer Woche Berufung eingelegt werden, und die Staatsanwaltschaft versucht weiterhin herauszufinden, wie weit der Abgasbetrug innerhalb des Unternehmens bekannt war.
Berichten zufolge sind auch mehrere andere Strafverfahren anhängig.
Ursprünglich sollte der ehemalige Vorstandsvorsitzende des Volkswagenkonzerns, Martin Winterkorn, auf der Anklagebank sitzen. Sein Teil des Prozesses wurde jedoch im September 2021 abgetrennt, nachdem seine Verteidigung behauptet hatte, er könne aus gesundheitlichen Gründen nicht erscheinen.