Der insolvente Modehersteller Gerry Weber schließt alle seine Fillialen in Deutschland.
Nach der Insolvenz des ostwestfälischen Modeunternehmens Gerry Weber hat das spanische Familienunternehmen Victrix den angeschlagenen Hersteller übernommen.
Nun steht fest: Alle verbliebenen 40 Filialen in Deutschland werden geschlossen. Ziel ist ein kompletter Neustart der Marke – jedoch ohne eigene Läden. Künftig soll die Damenmode ausschließlich über externe Handelspartner vertrieben werden. Die Produktion übernimmt fortan Victrix selbst.
Ganz verschwinden soll die Marke Gerry Weber damit aber nicht. Laut der Tagesschau erklärte das Management von Victrix, Gerry Weber passe gut zur eigenen Hauptmarke Punt Roma. Man wolle durch die Übernahme die Marktposition im gehobenen Mittelpreissegment stärken – insbesondere in Mittel- und Osteuropa, wo Gerry Weber nach wie vor eine hohe Markenbekanntheit genieße.
Das Aus für die Filialen kommt nicht überraschend: Das Unternehmen kämpfte jahrelang mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Sanierungsversuche in den Jahren 2019 und 2023 scheiterten, trotz harter Einschnitte.
Allein 2023 wurden 122 von 171 Filialen in Deutschland geschlossen und rund 450 Stellen abgebaut – ohne die erhoffte Wende herbeizuführen.