15 Menschen sind an diesem Freitag in einem DHL-Verteilzentrum bei Nürnberg leicht verletzt worden, nachdem sie mit Phoron in Kontakt gekommen waren. Das Lösungsmittel haftete mehreren Paketen an. Das Gebäude wurde zwischenzeitlich geräumt.
In einem DHL-Verteilzentrum in Langenzenn bei Nürnberg klagten mehrere Mitarbeiter an diesem Freitag plötzlich über Haut- und Augenreizungen, Juckreiz und Atembeschwerden. Als Ursache stellten die Ermittler schließlich weißes Pulver fest, das an mehreren Paketen haftete: Phoron, ein Lösungmittel auf Acetonbasis. 15 Beschäftigte wurden leicht verletzt, insgesamt sollen 35 mit dem Stoff in Kontakt gekommen sein. Zunächst war von 12 bis 13 Verletzten die Rede gewesen.
Die Betroffenen wurden nach Angaben der Feuerwehr durch sogenannte Trockendekontamination mittels Klebeband von den Spuren des weißen Pulvers befreit. Die Verletzten wurden im Rettungswagen behandelt, um keine weiteren Menschen in Krankenhäusern zu gefährden.
Das Gebäude wurde zwischenzeitlich geräumt. Rund 100 Einsatzkräfte waren nach dem Fund des Pulvers im Einsatz.
Laut DHL lässt sich nicht rekonstruieren, wie das Lösungsmittel austrat. Die Polizei ging zunächst davon aus, dass der Gefahrstoff nicht gezielt in das Verteilzentrum geschickt, sondern vermutlich an einem noch nicht bekannten Ort verwendet wurde, und dann auf ebenfalls noch ungeklärtem Weg in das Verteilzentrum gelangte. Das bayerische Innenministerium hatte zunächst keine Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund.
DHL geht davon aus, den Zustelldienst am Samstag wieder wie gewohnt aufnehmen zu können.