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Irreführend: Vermeintliche Kriegsclips aus der Ukraine sind in Wirklichkeit Videospiel

DATEI: Universitätsstudenten üben Videospiele mit ihren Teamkollegen in ihrer Trainingseinrichtung auf dem Campus in Chicago, 23. September 2017
DATEI: Universitätsstudenten üben Videospiele mit ihren Teamkollegen in ihrer Trainingseinrichtung auf dem Campus in Chicago, 23. September 2017 Copyright  AP Photo
Copyright AP Photo
Von Estelle Nilsson-Julien
Zuerst veröffentlicht am
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Videos, die angeblich die ukrainische Operation "Spinnennetz" zeigen, die am 1. Juni vom ukrainischen Sicherheitsdienst durchgeführt wurde, sind im Internet weit verbreitet worden.

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Seit Russland seine groß angelegte Invasion in der Ukraine gestartet hat, sind in den sozialen Medien vermehrt Fehlinformationen und Videos aufgetaucht, die angeblich Aufnahmen von Moskaus Krieg zeigen, obwohl die Bilder in Wirklichkeit aus Videospielen stammen.

So wurden beispielsweise Videos, die angeblich die ukrainische Operation "Spinnennetz" zeigen - die vom ukrainischen Sicherheitsdienst am 1. Juni durchgeführt wurde - weithin online verbreitet.

EuroVerify hat eine Reihe dieser Clips untersucht, die auf sozialen Medienplattformen wie TikTok, Facebook und YouTube Hunderttausende von Aufrufen verzeichnet haben.

Obwohl sie auf den ersten Blick den Anschein erwecken, als würden sie Kriegsszenen zeigen - sie beinhalten Raketen, Drohnen und die Bombardierung von Infrastruktur -, weisen die Clips keine eindeutigen Zeichen auf, die ihre Authentizität bestätigen würden.

Durch eine umgekehrte Bildersuche fand EuroVerify heraus, dass eine Reihe von Clips, die angeblich die Operation "Spinnennetz" der Ukraine zeigen, in Wirklichkeit irreführend beschriftet und aus dem Zusammenhang gerissen wurden. Tatsächlich handelt es sich um Videospielaufnahmen, die von einem YouTube-Kanal namens UWC eingestellt wurden.

In der Biografie des Kanals heißt es: "Alle Videos auf dem Kanal sind eine Simulation von Kampfhandlungen in dem Spiel Arma 3. Wir sind gegen diesen schrecklichen Krieg und wollen einen friedlichen Himmel über den Köpfen der Ukrainer".

Trotz dieses Hinweises postet der Kanal - wie viele andere ähnliche Spielekanäle - Videos mit irreführenden Titeln wie "Ukrainischer massivster Drohnenangriff zerstört zwei der größten russischen Fabriken 1.000 km von der Grenze entfernt" und "Gewagter ukrainischer FPV-Drohnenschwarmangriff zerstört 40 russische Atombomber: Tu-95, Tu-160, Tu-22M".

Das Spieleentwicklerstudio Bohemia Interactive, das Arma 3 entwickelt hat, hat die von EuroVerify übermittelten Videos, die auf sozialen Medien gepostet wurden, separat überprüft und bestätigt, dass sie mit einer "modifizierten" Version von Arma 3 erstellt wurden.

Das "Modding" von Videospielen ist eine beliebte Tätigkeit von Spielern, bei der sie die Funktionen oder das Aussehen eines Spiels selbst oder mithilfe von Plugins und anderem Material von Drittanbietern anpassen.

Bohemia Interactive hat sich, wie viele andere Videospielentwickler, dagegen ausgesprochen, dass seine Produkte als "Kriegspropaganda" verwendet werden.

Videospielmaterial wurde im Zusammenhang mit dem Krieg Russlands in der Ukraine immer wieder aus dem Kontext gerissen. Das ist auch bei anderen Konflikten der Fall: So wurden Videospielaufnahmen beispielsweise auch als Material des Kriegs zwischen Israel und der Hamas sowie der jüngsten Spannungen zwischen Indien und Pakistan in den sozialen Medien präsentiert.

Die Feststellung, ob das Filmmaterial echt ist, kann eine sehr komplexe Aufgabe sein, was einige Medien dazu veranlasst hat, Videospielclips im Fernsehen zu zeigen.

Im November 2022 strahlte der rumänische Sender Antena 3 ein altes Arma 3-Video aus, das angeblich Kämpfe in der Ukraine zeigte, und bat zusätzlich einen ehemaligen Verteidigungsminister und einen ehemaligen Geheimdienstchef, die Bilder so zu kommentieren, als ob sie echt wären.

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