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Bereitet sich Frankreich auf einen Krieg im Jahr 2026 vor?

Emmanuel Macron besucht am 18. März 2025 den Luftwaffenstützpunkt Luxeuil-Saint-Sauveur in Saint-Sauveur im Nordosten Frankreichs.
Emmanuel Macron besucht am 18. März 2025 den Luftwaffenstützpunkt Luxeuil-Saint-Sauveur in Saint-Sauveur im Nordosten Frankreichs. Copyright  AP Photo
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Von Estelle Nilsson-Julien
Zuerst veröffentlicht am
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Ein Artikel der Satirezeitung "Le Canard enchaîné" sorgte für eine Kontroverse, die dazu führte, dass viele Internetnutzer die Regierung beschuldigten, sich heimlich auf einen Krieg vorzubereiten.

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In sozialen Netzwerken behaupteten Internetnutzer, die französische Regierung bereite sich insgeheim darauf vor, bis März 2026 in einen Krieg gegen Russland zu ziehen. Das Gerücht geht auf einem Artikel der Satirezeitung "Le Canard enchaîné".

"Hinter seinen schönen Worten über den Frieden in der Ukraine kommt seine [Emmanuel Macrons] Heuchelei ans Tageslicht", sagte ein Internetnutzer in einem geteilten Beitrag auf X im August.

Der Europaabgeordnete der rechtsextremen Rassemblement National, Thierry Mariani, deutete auf X an , dass Präsident Emmanuel Macron einen Krieg unterstützen würde, weil er dadurch die Wahlen im Jahr 2027 absagen könnte, und erklärte, dass "im Krieg keine Wahlen mehr abgehalten werden können".

Diese Gerüchte sorgen vor dem Hintergrund der groß angelegten russischen Invasion in der Ukraine vor mehr als drei Jahren für Unruhe.

EuroVerify untersuchte daher die Fakten.

Der Artikel im "Canard enchaîné" ist echt und wurde im August letzten Jahres veröffentlicht. Die Zeitung enthüllte, dass die Gesundheitsministerin Catherine Vautrin die französischen Gesundheitsbehörden in einem im Juli versandten Schreiben aufgefordert hatte, sich bis März 2026 auf einen potenziellen"Großeinsatz" vorzubereiten.

Der Zeitung zufolge hätten die französischen Behörden die Krankenhäuser auch aufgefordert, sich auf die Möglichkeit einzustellen, mehrere Tausend Soldaten über einen Zeitraum von 10 bis 180 Tagen zu behandeln.

Die Gesundheitsministerin dementierte die Existenz des Schreibens in einem Interview mit dem Sender BFM-TV nicht.

Auf Anfrage von EuroVerify erklärte das dem Ministerium unterstellte Zentrum für Gesundheitskrisen jedoch, dass es verschiedene Risiken und Bedrohungen antizipiere, die das französische Gesundheitssystem betreffen könnten.

Ein Sprecher der Gesundheitsbehörden erklärte, dass"die Hypothese eines größeren Einsatzes darin bestünde, einen potenziell hohen Zustrom von Opfern aus dem Ausland zu versorgen".

"Es geht also für unser Gesundheitssystem darum, die Behandlung von Militärpatienten im zivilen Gesundheitssystem zu antizipieren", so die gleiche Quelle.

Macron tritt für Abschreckung ein

Nach den Informationen, die EuroVerify vom Zentrum für Gesundheitskrisen zur Verfügung gestellt wurden, handelt es sich bei den von den französischen Behörden mitgeteilten Anweisungen um Präventivmaßnahmen und nicht um Maßnahmen, die eine aktive Fortsetzung des Krieges befürworten.

Was die Behauptungen betrifft, Emmanuel Macron versuche insgeheim einen Konflikt mit Russland heraufzubeschwören, so widersprechen diese seiner öffentlichen Haltung.

Der französische Präsident unterstützt die europäische Aufrüstung und die Koalition der Willigen, doch seit dem Einmarsch in die Ukraine im Februar 2022 spricht er von Abschreckung, um eine Ausweitung der russischen Aggression auf den Rest des europäischen Kontinents zu verhindern.

Trotz Äußerungen aus dem ersten Kriegsjahr, wie dem Aufruf,"Russland nicht zu demütigen", spricht Emmanuel Macron nun häufig von der russischen Bedrohung und bezeichnet Putin als "Oger", der "weiter fressen muss", um "sein eigenes Überleben zu sichern".

Während rechtsextreme Kreise den Staatschef häufig beschuldigen, die Bedrohung durch Moskau zu übertreiben, um sich an der Macht zu halten, hat EuroVerify keine Beweise für diese Annahme gesammelt.

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