Die EU-Kommission unterstützt offenbar einen weitreichenden Plan der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Ein vertrauliches Dokument aus Brüssel deutet darauf hin, dass ein Verbot von Filterzigaretten in der Europäischen Union in Vorbereitung ist.
Die EU-Kommission plant offenbar eine Reihe verschärfter Maßnahmen im Kampf gegen das Rauchen. Laut einem internen Papier, das u.a. der österreichischen Kronen Zeitung vorliegt, unterstützt sie zentrale Vorschläge der Weltgesundheitsorganisation (WHO).
Die WHO verfolgt das Ziel, eine "nikotinfreie Generation" zu schaffen.
Die EU plant demnach strengere Regulierungen für Zigaretten und E-Zigaretten, inklusive eines Verbots von Filterzigaretten.
Das Papier sieht demnach zudem vor, die Zahl der Verkaufsstellen für Zigaretten deutlich zu verringern. Auch Werbung sowie sogenannte "Verkaufsanreize" für Filterzigaretten sollen verboten werden. Darüber hinaus soll die Gewinnerzielung mit Tabakprodukten unterbunden werden.
Besonders bemerkenswert ist das vorgeschlagene Verbot von Zigarettenfiltern, das von der EU-Kommission ebenfalls unterstützt wird. Denn Filter schädigen die Umwelt, wenn sie achtlos in der Natur entsorgt werden. Dass Raucher ohne Filter jedoch die schädlichen Giftstoffe und Teer ungefiltert einatmen, gerät offenbar trotz gesundheitlicher Zielsetzungen aus dem Fokus.
Laut dem Bericht wird dabei auch über ein Verkaufsverbot von Tabakprodukten für alle Personen diskutiert, die ab einem bestimmten Geburtsjahr geboren wurden.
EU-Mitgliedsstaaten müssen zustimmen
Bisher hatte nur Neuseeland ein solches Verbot beschlossen – und es später wieder rückgängig gemacht. Das Problem war, dass dadurch ein florierender Schwarzmarkt entstand.
Wie die EU-Mitgliedstaaten zu den Plänen stehen, ist noch unklar. Am Donnerstag kommt eine Ratsarbeitsgruppe zusammen, in der Vertreter aus allen EU-Ländern ihre Positionen einbringen können.
Eine endgültige Entscheidung wird auf der WHO-Konferenz im November erwartet.