Drohnen-Abfangtechnik made in Europe ist Weltspitze. Besonders die baltischen Staaten können Drohne. Was ist der Grund für diese Erfolgsgeschichte? Eine Euronewsreportage aus Estland und Lettland.
Das estnische Start-Up DefSecIntel hat ein mobiles Radarsystem entwickelt, das feindliche Kampfdrohnen entdeckt. Dafür hat das Unternehmen den Innovationspreis der Sicherheitstechnik-Messe Milipol in Paris erhalten.
Von DefSecIntel-Chef Jaanus Tamm stammt auch die Idee eines Drohnen-Abwehrwalls an der EU-Außengrenze: “Damit können wir Drohnen im Grenzgebiet abfangen. Es ist eine vernetzte Plattform aus Systemen, die auf Anhängern oder Minivans montiert sind.”
DefSecIntel hat ein Kooperationsabkommen mit dem lettischen Drohnenhersteller Origin Robotics geschlossen. Zentrales Element ist die Abfangdrohne Blaze, die bereits in der Ukraine eingesetzt wird. Auch die baltischen und nordischen EU-Staaten haben Blaze geordert, ebenso Polen und Belgien. Origin-Robotics-Firmengründer Agris Ķipurs: “Wir verwenden KI-Modelle für die autonome Zielerkennung in der Luft. Das Erfolgsgeheimnis ist die Software.”
Abfangpilot Mārtiņš erläutert: „Wenn ein Drohnenschwarm angreift, erkennt Blaze, welche Kampfdrohne Munition trägt.“ Blaze zerstört dann die waffentragenden Angreiferdrohnen. Mārtiņš betont: Russische Drohnen fliegen schnell. Aber die lettische Blaze ist schneller.
Im Zusammenspiel mit einem Drohnenfrühwarnsystem sind die mobilen Minivans dort, wo Gefahr gedroht – und im Handumdrehen einsatzbereit. Mārtiņš: “Wir benötigebn eine Minute, um die Abfangdrohne loszuschicken.”
Unlängst besichtigte auch EU-Kommissionpräsidentin Ursula von der Leyen Origin Robotics, im Gepäck 4,5 Millionen Euro Finanzhilfe aus dem Europäischen Verteidigungsfonds.
Lettland koordiniert die internationale Drohnen-Koalition zur Unterstützung der Ukraine und zur Verbesserung europäischer Abwehrkapazitäten. Major Modris Kairišs leitet das Kompetenzzentrum für Autonome Systeme: “Wenn Kampfdrohnen angreifen, müssen wir sie an der Ostgrenze stoppen, nicht in Paris oder Berlin.”