Windschutzscheibe wird zum Screen: Hightech-Neuheiten von der IAA

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Von Damon Embling
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Fahren und Konnektivität sind immer enger miteinander verbunden. "Alles dreht sich um Konnektivität, 5G und die Cloud", so Automobilexperte Laurent Meillaud.

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Auf der IAA in München konnten wir einen Blick in die Zukunft des Autofahrens werfen. Nicht nur Automobilhersteller, sondern auch andere Technologie-Unternehmen, haben dort ihre Innovationen präsentiert. Denn Fahren und Konnektivität sind immer enger miteinander verbunden. 

"Ein großes Thema ist dieses Jahr auch die Digitalisierung. Es sind einge Unternehmen aus der Unterhaltungselektronik hier, wie LG oder Samsung. Alles dreht sich um Konnektivität, 5G und die Cloud", so der Journalist und Automobilexperte Laurent Meillaud. 

"Smart und nachhaltig" lautet das Universalmotto

Die Mobilität steht unter Druck, sie muss sauberer und umweltfreundlicher werden. "Smart und nachhaltig" heißt es überall auf der Messe, wo Elektroautos natürlich deutlich in der Mehrzahl sind. 

Das japanische Unternehmen Sekisui stellt Materialien für verschiedene Branchen her, darunter auch für die Mobilität. Es ist seit 60 Jahren in Europa vertreten und beliefert europäische Autobauer seit den 1980er Jahren. Nach Angaben des Unternehmens sind 75 Prozent der heutigen Autos in Europa mit seinen Technologien ausgestattet, unter anderem mit Glas-Komponenten. 

Ein ausgestelltes Konzeptfahrzeug hat Fensterscheiden, die sich bei Berührung verdunkeln und zum Sichtschutz werden. Autos haben keine Türgriffe mehr, sie lassen sich mit dem Mobiltelefon, mit einer Touch-Funktion und einem Icon-Display, das auf dem Glas integriert ist, erklärt der Produktplaner von Sekisui, Masashi Yanai. 

Kino auf der Windschutzscheibe

Auch die Windschutzscheibe wird zum Screen. "Wir können Informationen wie Navigation, Mobiltelefon, Radio oder Uhr in das Glas einbringen", so Masashi Yanai. "Im Falle des autonomen Fahrens können wir einen Kinobildschirm in das volle Fenster einbauen. Und bei Notfällen oder beim manuellen Fahren verschwindet das wieder und es wird zu normalem Glas."

In den Niederlanden stellt das Unternehmen eine spezielle Folie für Head-up-Displays her, die Informationen auf das Glas projizieren. "Eines der Probleme bei einem Head-up-Display ist ein unscharfes Bild. Deshalb ist bei unserer Folie eine davon keilförmig. Wenn sie in das Glas eingelegt wird, sorgt sie für den richtigen Winkel, damit die Informationen von der Fahrerposition aus super klar zu sehen sind", erklärt Marketing Manager Roel Philipsen. 

Während des Fahrens kann man wichtigste Informationen wie die aktuelle Fahrgeschwindigkeit auf der Windschutzscheibe sehen. "Ich kann die Geschwindigkeitsbegrenzung sehen, ich kann meine Geschwindigkeit sehen. Ich muss meine Augen nicht auf die zentrale Anzeige lenken. Ich kann den Blick einfach ständig auf der Straße halten. Wenn also ein Fahrradfahrer oder ein Fußgänger auftaucht, kann ich sofort reagieren. Es ist viel sicherer", so Roel Philipsen.

Folie gegen Lärm und Hitze

Die Folie auf der Innenseite der Windschutzscheibe erhöht nicht nur die Sicherheit, sondern hat auch lärm- und hitzehemmende Eigenschaften. Die Folie kann Geräusche im Inneren des Fahrzeugs bis zu fünf Prozent dämpfen. Dank hitzehemmenden Partikeln in der Folie wird die Klimaanlage weniger beansprucht.

Die Herausforderung für die Autohersteller besteht jetzt darin, der Entwicklung voraus zu sein, mindestens Schritt zu halten und am Ende auch noch alltagstauglich und praktikabel zu bleiben.

"Es ist wie bei einem Formel-1-Rennen, denn man muss alles gleichzeitig berücksichtigen. Es gibt die digitale Seite, es gibt die Elektrizität, es gibt das autonome Fahren. Aber ich bin zuversichtlich. Es gibt sie schon seit einem Jahrhundert und ich denke, dass sie auch in 100 Jahren noch da sein werden", meint der Automobilexperte und Journalist Laurent Meillaud.

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