Apartment dringend gesucht! Hunderte leerstehende Büros sollen Wohnungen werden

Ein leerstehendes Büro in Madrid
Ein leerstehendes Büro in Madrid Copyright Bruce Smith/AP
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Von Jaime Velazquez
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Seit der Corona-Pandemie und durch den Trend zum Home Office stehen auch in Madrid viele Büroräume leer. Nun sollen daraus Wohnungen werden, um den unter Druck stehenden Markt zu entlasten. Kann das gelingen?

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Wir sind im Zentrum von Madrid unterwegs, zusammen mit dem Immobilienmakler Alejandro Villanua des Unternehemens Gilmar. "Das ist ein 162 Quadratmeter großes Büro, eines von vielen, die leer stehen", erklärt Alejandro. 

Wo Schreibtische standen, sollen Menschen leben

Einst standen in diesem Büro Tische, Computer und Drucker - vor der Corona-Pandemie. Allein im Zentrum von Madrid stehen nach der weit verbreiteten Umstellung auf Home Office mehr als 180 Bürogebäude leer. Noch.

"Im Büro gibt es viel Licht, eine gute Belüftung... Der Aufwand, es in Wohnraum zu verwandeln, wäre minimal. Und man könnte daraus sogar mehrere Wohneinheiten machen", so der Immobilienexperte mit Schwerpunkt Investment. 

Der Vormarsch der Arbeit im Home Office hat in der spanischen Hauptstadt Hunderte Büros verwaisen lassen. Die Stadt will diese nun in 20.000 Wohnungen umwandeln. Denn in Madrid muss seinen Wohnungsbestand erweitern.

Home Office: weniger als drei Tage die Woche ins Büro

In Spanien gehen Angestellte im Schnitt weniger als drei Tage in der Woche ins Büro. Diese wiederum verändern sich: weniger Schreibtische, mehr Gruppenarbeitsräume.

María Mayoral ist Head of Transformation and Change of Use beim Immobilienunternehmen CBRE: 

"Unternehmen sind auf der Suche nach mehr Räumen für die gemeinsame Arbeit, um Angestellte in die Büros zu locken. Und veraltete Gebäude, die sich diesen Trends nicht anpassen, werden einem Wandel unterliegen. Sie könnten die Lösung für den Mangel an Wohnraum sein, sofern die städtebaulichen und architektonischen Vorschriften dies zulassen."

Die Behörden wollen die Transformation von Büro- in Wohnraum für zunächst zwei Jahre erleichtern. Und doch: Wohnungen werden im Zentrum der Stadt gebraucht, die meisten Büros aber liegen in den Außenbezirken. So oder so: Der leerstehende Büroraum muss angemessen ausgestattet werden, damit dort Menschen wirklich leben können.

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