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Was ist die amerikanische "Bunkerbombe", die iranische Atomanlagen treffen könnte?

Auf diesem von der U.S. Air Force am 2. Mai 2023 veröffentlichten Foto betrachten Flieger eine GBU-57 (Massive Ordnance Penetrator Bombe) auf der Whiteman Air Base in Missouri.
Auf diesem von der U.S. Air Force am 2. Mai 2023 veröffentlichten Foto betrachten Flieger eine GBU-57 (Massive Ordnance Penetrator Bombe) auf der Whiteman Air Base in Missouri. Copyright  U.S. Air Force via AP, File
Copyright U.S. Air Force via AP, File
Von Anna Desmarais
Zuerst veröffentlicht am Zuletzt aktualisiert
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Die "Bunkerbombe" - eine der Waffen, die die USA zur Zerstörung der Nuklearanlagen im Iran einsetzen könnte. Was macht sie so speziell?

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Greifen die USA in den Israel-Iran-Konflikt ein? US-Präsident Donald Trump scheint nicht ganz abgeneigt. Mit dem Iran zu verhandeln, in der Stimmung sei er gerade nicht, so berichtete der US-Fernsesender CNN.

Doch könnten die USA die iranischen Atomanlagen zerstören, die zum Teil tief unter der Erden liegen?

"Bunkerbombe" soll helfen

Helfen soll dabei GBU-57 A/B Massive Ordnance Penetrator (MOP), auch genannt "Bunkerbombe". Bestückt ist die Fliegerbombe mit einem konventionellen Sprengkopf. Man geht davon aus, dass sie sich bis zu 61 Meter tief unter die Erdoberfläche bohren kann, bevor sie detoniert. Sie könnte wichtigste iranische Nuklearanlagen erreichen

Der stellvertretende iranische Außenminister Kazem Gharibabadi sagte im Staatsfernsehen, falls die USA beschließen in den Konflikt eingreifen sollten, dann müsse der Iran seine Mittel einsetzen, um den Aggressoren eine Lektion zu erteilen, um Irans nationale Sicherheit und seine nationalen Interessen zu verteidigen.

Was ist die "Bunkerbombe"?

Die GBU-57 MOP ist ein Waffensystem, das laut US-Luftwaffe auf "harte und tief vergrabene Ziele wie Bunker und Tunnel" ausgelegt ist. In einem Merkblatt der US Defense Threat Reduction Agency (DTRA) heißt es, es handele sich um eine Penetratorbombe, 13,6 Tonnen schwer, etwa 6,2 Meter lang und mit einem Durchmesser von 80 Zentimetern. Sie kann mehr als 2.400 Kilogramm Sprengstoff tragen.

Das Air Force Research Laboratory (AFRL) beauftragte Boeing erstmals im Jahr 2004 mit der Lieferung der MOPs. Der ursprüngliche Auftragswert betrug 26,2 Millionen Euro. Die Waffe wurde in drei Stufen entwickelt. Einem Bericht des San Francisco Chronicle zufolge erhielt die Luftwaffe 2011 die ersten Bomben zur Erprobung. Das Geschütz wurde auf der White Sands Missile Range, einer Militärbasis im US-Bundesstaat New Mexico, getestet.

Warum sollten die USA die Bombe einsetzen?

Die Fordo-Brennstoffanreicherungsanlage sei eine der wichtigsten iranischen Urananreicherungsanlagen für das Atomwaffenprogramm, so Heather Williams, Leiterin des Projekts zu Nuklearfragen am US-amerikanischen Center for Strategic & International Studies (CSIS). Die Anlage liegt tief unter einem Berg in der Nähe von Qom.

Der Generaldirektor der Internationalen Atomenergie-Behörde IAEO, Mariano Grossi, erklärte am 16. Juni, dass die Anlage in Fordo im Gegensatz zu der in Natanz bisher nicht beschädigt worden sei. Die IAEA schätzt, dass 166,6 Kilogramm des 60-prozentig angereicherten Urans in Fordo hergestellt wurden. Insgesamt verfüge der Iran über 408,6 Kilogramm Uran dieses Anreicherungsgrads.

Uran muss auf etwa 90 Prozent angereichert werden, um zu einer Atomwaffe zu werden, aber laut Experten kann der Iran auch mit einer 60-prozentigen Anreicherung Waffen herstellen.

Israel verfügt nicht über die nötigen Mittel, um Fordo allein auszuschalten, aber "Mehrfachschläge" mit den amerikanischen GBU-57, die auf B-2-Bombern montiert sind, "könnten die Anlage zerstören", so Williams.

Sollte sich Präsident Trump für den Einsatz der GBU-57 entscheiden, könnte dies "eine direkte Unterstützung Israels darstellen und das Potenzial haben, zu eskalieren und die USA in einen weiteren Krieg in der Region zu ziehen", schrieb Williams.

Es gibt noch andere Optionen, die Israel nutzen könnte, um nach Fordo zu gelangen, so Williams weiter, wie zum Beispiel kontinuierliche Angriffe auf die Anlage durch GPU-28 oder BLU-109-Waffen, die sich in ein Ziel eingraben und auf oberirdische Eingänge oder Ausgänge der Anlage zielen können.

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