Weißer Montag

Video. Verlorene deutsche Oster-Tradition lebt in Rumänien wieder auf

In den Dörfern des Kreises Bistrita Nasaud, im Norden von Rumänien, werden am zweiten Ostertag, dem so genannten Weißen Montag, alle Frauen von Männern mit Parfüm besprüht. Bereits in den frühen Morgenstunden versammeln sich die Männer und beginnen mit dem Besprühen. Früher wurden die Parfüms noch traditionnel mit Orangenschalen oder Veilchen zubereitet, heutzutage kann man das Duftwasser in Läden kaufen. Die Männer sagen den Frauen beim Besprühen mit dem Parfüm Gedichte auf. Je nach Region des Landes sind die Gedichte unterschiedlich.

In den Dörfern des Kreises Bistrita Nasaud, im Norden von Rumänien, werden am zweiten Ostertag, dem so genannten Weißen Montag, alle Frauen von Männern mit Parfüm besprüht. Bereits in den frühen Morgenstunden versammeln sich die Männer und beginnen mit dem Besprühen. Früher wurden die Parfüms noch traditionnel mit Orangenschalen oder Veilchen zubereitet, heutzutage kann man das Duftwasser in Läden kaufen. Die Männer sagen den Frauen beim Besprühen mit dem Parfüm Gedichte auf. Je nach Region des Landes sind die Gedichte unterschiedlich.

Der Kreis Bistrita Nasaud ist Teil von Siebenbürgen, einem historischen Gebiet in Rumänien mit einer  wechselvollen Geschichte. Dort leben die Siebenbürgen Sachsen, eine deutschsprachige Minderheit im heutigen Rumänien. Seit dem 12. Jahrhundert sind sie in Siebenbürgen ansässig und damit die älteste noch existierende deutsche Siedlergruppe in Osteuropa. Ihr Siedlungsgebiet liegt außerhalb des zusammenhängenden deutschen Sprachraums und hatte nie Anschluss an reichsdeutsches Territorium.

Der "Weiße Montag" ist ein sehr alter, aus Deutschland übernommener Brauch, auch wenn diese Tradition in Deutschland selbst nicht mehr gefeiert wird. In den Anfängen sind die Männer mit dem Wassereimer um die Häuser gezogen und die Mädchen wurden von Kopf bis Fuß nass gemacht, da dieser Brauch als "gesünder" angesehen wurde. Damals wie heute brachte dieser Brauch dem Haus, in das die Jungen eintraten, Glück und bedeutete, dass das Mädchen von den Jungen geschätzt wurde.

In anderen Regionen Rumäniens gehen die Männer heutzutage von Haus zu Haus und fragen, ob es Rosen gäbe - gemeint sind damit die Frauen - , die besprüht werden müssen, damit sie nicht welken. Die Männer fragen dann: "Ich habe gehört, in diesem Haus wohnt eine Rose, darf man sie bespritzen, damit sie nicht welke?". Ihnen wird anschließend die Ehre zuteil, die Schwelle zu überschreiten und die Damen des Haushalts mit Parfüm zu besprühen. Die Männer bekommen als Dank einen Schnaps und die Jüngeren bekommen ein rotes Osterei. 

Seine Wurzeln hat der Brauch des Besprühens mit Parfün in heidnischer Frühjahrsbräuchen. Im Heidentum galt Wasser schon als Symbol für Leben und Fruchtbarkeit. Dem Wasser wurde heilende und gesundheitsbringende Eigenschaften zugeschrieben.

Ähnliche Traditionen sind auch in Ungarn, der Slowakei, Tschechien und Polen bekannt.

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